Experimentelle Bestimmung biomechanischer Belastungen bei Skifahrer-Kollisionen

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Experimental analysis of biomechanical loading of skiing collisions
Autor:Muser, M.H.; Schmitt, K.U.; Lanz, C.; Walz, F.H.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:60 (2009), 10, S. 315-320, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200911006095
Quelle:BISp

Abstract

Jährlich verunfallen auf den Schweizer Pisten rund 70.000 Personen. Mit hohen Fahrgeschwindigkeiten steigt das Risiko, bei einem Sturz oder einer Kollision schwere Kopf- Rücken-, oder Knieverletzungen zu erleiden. Zum Verständnis der Verletzungsmechanismen und zur Entwicklung geeigneter Präventionsmaßnahmen, ist die Kenntnis der biomechanischen Belastungswerte erforderlich. Die Erhebung solcher Daten ist jedoch schwierig. In einer Versuchsreihe wurden Skifahrer-Skifahrer-Kollisionen experimentell untersucht. Durch die Verwendung von Crashtest-Dummys war es möglich, das Belastungsausmaß verschiedener Körperregionen zu messen. Aus den Messungen wurden Verletzungskriterien bestimmt, die eine Aussage über das Verletzungsrisiko erlauben. Die Studie konzentriert sich auf schwere Verletzungen (entsprechend AIS 2+). Die Experimente wurden bei Kollisionsgeschwindigkeiten von jeweils 30 oder 50 km/h gegen einen stehenden Dummy durchgeführt. Der Versuchsaufbau war geeignet, um in reproduzierbarer Weise die Belastungen, die bei einer Skifahrer-Skifahrer-Kollision entstehen, zu messen. Es konnte gezeigt werden, dass bereits bei einer Kollisionsgeschwindigkeit von 30 km/h trotz Tragen eines Helms ein erhebliches Verletzungsrisiko für Kopfverletzungen besteht. Während bei dieser Kollisionsgeschwindigkeit vor allem der Primäranprall für den angefahrenen Skifahrer zu hohen Belastungen führt, nimmt die Bedeutung des Sekundäranpralls am Boden bei höheren Geschwindigkeiten zu. Die gemessenen Belastungen an Kopf, Hals, Thorax und Becken können als Grundlage zur Entwicklung von Maßnahmen zur Verletzungsprävention verwendet werden. Verf.-Referat

Abstract

Approximately 70,000 people sustain injury in accidents on Swiss slopes every year. High velocity of skiers and snowboarders increases the risk of severe injury of the head, back or knee in case of a fall or collision. To develop effective measures to prevent such injury, an understanding of the underlying injury mechanisms is mandatory. However, determining the necessary biomechanical data is difficult. Collisions between two skiers were investigated experimentally. Crash test dummies were used to mimic a collision and to determine the biomechanical loading of different body regions during impact. Based on those recordings, injury criteria were calculated to estimate the injury risk of AIS 2+ injuries. The experiments were performed at 30 and 50 km/h. The experimental set-up and the methodology chosen were suitable to measure the biomechanical loading of the dummy. The results indicate that a collision at 30 km/h can result in a significant head injury risk even if a helmet is worn. While at 30 km/h the primary impact causes the highest loading, the importance of the secondary impact (i.e. the impact on the ground) increases at higher collision speed. The data established in this study are an important basis for the development of effective prevention strategies. Verf.-Referat