Verletzungen im deutschen Profifußball : eine Analyse auf Basis von Medieninformationen

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Injuries in elite German football : a media-based analysis
Autor:Faude, Oliver; Meyer, T.; Federspiel, B.; Kindermann, W.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:60 (2009), 6, S. 139-144, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200909004377
Quelle:BISp

Abstract

Epidemiologische Studien zu Verletzungen im Fußball bilden die Grundlage für die Entwicklung von Präventionsprogrammen. Bisher liegen keine Daten aus dem deutschen Männerfußball vor. In der vorliegenden Studie wurden Art und Häufigkeit von Verletzungen in der ersten deutschen Fußballbundesliga anhand von Medieninformationen analysiert. 471 Spieler aus allen Vereinen der ersten deutschen Fußballbundesliga, die während der Saison 2004/05 mindestens ein Pflichtspiel absolviert haben, wurden in die Analyse einbezogen. Alle Informationen zu Verletzungen (Lokalisation, Verletzungsart und -dauer) und zu Einsatzzeiten in Pflichtspielen wurden der Print- und Onlineausgabe des "Kicker Sportmagazins" entnommen, das regelmäßig sämtliche Verletzungen auflistet. 392 Spieler erlitten 1187 Verletzungen. 441 Verletzungen traten im Spiel auf, was zu einer Inzidenz von 37,5 (95 Prozent CI=34-41) Verletzungen pro 1000 Spielsturiden fuhrt. 76 Prozent aller Verletzungen traten an den unteren Extremitäten auf, wobei Oberschenkel (N=222), Knie (N=197) und Sprunggelenk (N=166) am häufigsten betroffen waren. 144 Verletzungen (12 Prozent) führten zu einer Ausfallzeit von mehr als 4 Wochen. 45 Prozent dieser schweren Verletzungen traten am Knie auf. Zum Ende von Vor- und Rückrunde konnte ein Anstieg der Verletzungshäufigkeit beobachtet werden. Es wurde kein Zusammenhang zwischen der Anzahl der Verletzungen eines Vereins und dem Mannschaftserfolg gefunden. Im Vergleich mit den Ergebnissen epidemiologischer Studien aus verschiedenen europäischen Ländern war in der Saison 2004/05 in der deutschen Fußballbundesliga eine hohe Verletzungsinzidenz zu beobachten. Die medienbasierte Verletzungsstatistik erschien zwar weitgehend vollständig, eine exakte Diagnose war aber nicht immer möglich. Verf.-Referat

Abstract

Epidemiological studies of football injuries are the basis for the implementation of prevention programs. So far, no epidemiological records are available from German professional men's football. This study aimed at analysing injuries in the first German football league by means of information from public media. 471 male players were analysed during the season 2004/05, provided they participated in at least one regular match. All available information on time-loss injuries (localisation, diagnosis, duration of absence) and on exposure time during regular matches was collected from print and online media ("Kicker Sportmagazin") regularly reporting injuries of first-league players. 392 players suffered from 1187 injuries. 441 injuries occurred during matches, corresponding to an incidence of 37.5 (95 percent CI=34-41) injuries per 1000 playing hours. 76 percent of all injuries occurred at the lower extremities, with thigh (N=222), knee (N=197), and ankle (N=166) being the most frequent locations. N=144 injuries (12 percent) led to absence of more than 28 days. 45 percent of these major injuries occurred at the knee. Injury frequency was increased at the end of match and rematch rounds. No significant correlation was observed between injury frequency and team success. Injury incidence in the German national league during the season 2004/05 was in the upper range of values reported by previous epidemiologic studies from other countries. Media-based injury statistics seemed almost complete, but an exact diagnosis was not possible in all incidents. Verf.-Referat