Ambulante und stationäre Adipositastherapie im Kindes- und Jugendalter

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Outpatient and inpatient adiposity therapy in children and adolescents
Autor:Gruber, Wolfgang; Hüls, G.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:60 (2009), 5, S. 112-116, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200908003919
Quelle:BISp

Abstract

Übergewicht und Adipositas im Kindes und Jugendalter nehmen in Deutschland dramatisch zu. Präventive Programme wie auch die Adipositastherapie im ambulanten und stationären Bereich sind daher dringend erforderlich und finden zunehmend größere Berücksichtigung. In Deutschland gibt es eine Vielzahl an Programmen, die entweder wohnortnah (ambulant) oder wohnortfern (stationär in Rehabilitationskliniken) durchgeführt werden. Mehrheitlich haben die Programme einen interdisziplinären Ansatz, bestehend aus den Bereichen Psycho-Soziales, Ernährung, Medizin und Sport. Die Indikation für die Teilnahme orientiert sich am BMI, wobei hier ein BMI > 97. Perzentile als Kriterium gilt. Bei behandlungsbedürftigen Folgeerkrankungen, ist eine Teilnahme ab einem BMI zwischen der 90. und 97. Perzentile möglich. Ein Problem stellt die Finanzierung der Programme dar. Im stationären Bereich werden die Kosten über den Tagessatz der Kliniken abgedeckt. Ambulante Schulungsprogramme gelten gemäß § 43 Abs. 1 Nr. 2, SGB V als ergänzende Maßnahme zur Rehabilitation. Die Kosten kann von der jeweiligen Krankenkasse übernommen werden. Wichtig für die Finanzierung und die Zertifizierung der Programme sind entsprechende Qualitätskriterien (Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität), die jedoch nicht von Programmen erfüllt werden. Körperliche Aktivität und Sport sind ein wesentlicher Bestandteil aller Programme. Über den positiven Transfer von Bewegung sollen die Kinder und Jugendlichen motiviert werden, körperlich aktiv zu sein und Inaktivität abzubauen. Aufgrund kaum vorliegender Daten zu den langfristigen Effekten auf den Gewichtsverlauf und Verbesserung der Risikofaktoren sind Aussagen zur Wirksamkeit der Programme zurzeit nur eingeschränkt möglich. Verf.-Referat (erweitert)

Abstract

Overweight and obesity in childhood are rising dramatically in Germany. Consequently, there is a need for suitable strategies in prevention and in treatment of childhood obesity. Both preventive and institutional obesity programs are increasingly offered in Germany, either in an outpatient (near the residence) or an inpatient setting (rehabilitation centres). Most of the programs involving obese children and adolescents utilize a multidisciplinary approach comprising behaviour modification, nutrition, medical aspects and exercise. The prerequisite for attending a treatment program is defined as a BMI > 97th percentile. Children and adolescents having a BMI between 90th and 97th percentile can participate, if obesity-associated risk factors are present. In general, the costs for the inpatient treatment programs are paid by the statutory or private health insurance. According to the social code of law V, § 43, par. 1, No. 2, ambulant obesity programs are complementary parts of the treatment and, thus it is not mandatory that statutory or private health insurance accept the costs. Quality criteria (structural quality, process quality and result quality) are important for financing and certification, but these are not fulfilled by all providers. Physical activity and sport are essential components of all programmes and patients should be motivated to maintain an active lifestyle. There are relatively few studies relating to long-term effects of intervention programs and, thus only limited statements of the effectiveness of the treatment are available. Verf.-Referat