Ersatz des vorderen Kreuzbandes bei Kindern und Jugendlichen mit offenen Wachstumsfugen

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:ACL reconstruction in skeletally immature patients
Autor:Marx, Axel; Siebold, R.; Sobau, C.; Saxler, G.; Ellermann, A.
Erschienen in:Sportverletzung, Sportschaden
Veröffentlicht:23 (2009), 1, S. 47-51, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:0932-0555, 1439-1236
DOI:10.1055/s-0028-1109307
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200907003351
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Bei Kindern und Jugendlichen wird in Deutschland eine ansteigende Zahl von vorderen Kreuzbandverletzungen diagnostiziert. Wegen der offenen Wachstumsfugen erfolgt die Stabilisierung oftmals erst verzögert. Bleiben die Patienten in dieser Zeit sportlich aktiv, werden zu einem hohen Anteil sekundäre Meniskus- und Knorpelverletzungen festgestellt. In einer retrospektiven Studie wurden die klinischen Ergebnisse nach vorderem Kreuzbandersatz im Kinder- und Jugendalter erfasst. Bei 55 Patienten wurde das vordere Kreuzband mit einem 4‐fach-Hamstring-Graft in transepiphysärer Technik ersetzt. Die Fixation erfolgte rein extrakortikal mit Button (femoral) und Suture Washer oder Staple (tibial). Die Patienten waren zum Zeitpunkt der Operation im Durchschnitt 13 Jahre alt (8-16 Jahre). Die Nachuntersuchung erfolgte durchschnittlich nach 3,2 Jahren (1-7,5 Jahren). Im objektiven IKDC-2000-Score wurden 90,7 Prozent als normal oder nahezu normal gewertet. Im Lysholm-Score wurden durchschnittlich 94,1 Punkte (70-100) erzielt und 93,9 Punkte (76-100) im Cincinnati-Knee-Score. 88 Prozent der Patienten erreichten ihr Sportniveau exakt oder nahezu exakt wieder (Tegner-Score). Die Stabilitätsmessung mittels KT-1000 Arthrometer ergab eine Besserung von präoperativ durchschnittlich 5,8 mm (2-10 mm) auf 1,0 mm (0-4 mm). In drei Fällen (5,5 Prozent) kam es zu einer VKB-Insuffizienz nach erneutem Trauma, wobei eine erneute Stabilisierung notwendig wurde. In zwei weiteren Fällen wurde eine Partialruptur des Transplantats festgestellt. Wachstumsstörungen oder eine Komplikation durch Verletzung der Epiphysenfugen traten in keinem Fall auf. Das angewandte Verfahren zeigte gute klinische Ergebnisse nach VKB-Rekonstruktion und stellt möglicherweise die Methode der Wahl bei jungen Patienten dar. Die Komplikationsrate ist gering. Bei keinem Patienten traten Wachstumsstörungen auf. Verf.-Referat (geändert)

Abstract des Autors

The treatment of choice for skeletally immature patients with anterior cruciate ligament (ACL) deficiency is an ACL reconstruction. In a retrospective study the authors analysed the clinical results after ACL reconstruction in skeletally immature patients. In 55 immature patients the ACL was replaced with a four strand-hamstring graft in an anatomic transepiphyseal origin. The fixation was by means of an extracortical button femoral and a suture washer or staple tibial. Patient mean age at operation was 13 years (8 to 16 years). The mean follow-up was at 3.2 years (1 to 7.5 years) postoperatively. The objective IKDC 2000 score was 90.7 percent normal or almost normal values. The mean Lysholm score was 94.1 points (70-100), the mean Cincinnati knee score was 93.9 points (76-100) and 88 percent of the patients went back to normal or almost normal sports according to the Tegner score. Stability testing performed with the KT-1000 arthrometer was 1.0 mm (0-4 mm) (preoperative average 5.8 mm). The traumatic re-rupture rate was 5.5 percent. In two additional cases a partial rupture of the graft was analysed by arthroscopy. Growth deformities or leg length differences were not seen in any case. ACL reconstruction with hamstrings and extracortical fixation showed good results and might be the treatment of choice in immature patients. The complication rate was low and there were no postoperative growth deformities. Verf.-Referat (geändert)