Risikoverhalten und Sicherheitsempfinden bei Ski- und Snowboardfahrern

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Safety requirements and risk factors of skiers and snowboarders
Autor:Bürkner, Andreas; Eichbichler, A.; Simmen, H.P.
Erschienen in:Sportverletzung, Sportschaden
Veröffentlicht:23 (2009), 1, S. 41-46, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:0932-0555, 1439-1236
DOI:10.1055/s-0028-1109075
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200907003350
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Verletzungen beim Freizeitsport, insbesondere bei Ski- und Snowboardfahrern, stellen sowohl eine medizinische als auch eine wirtschaftliche Herausforderung dar. Das Verletzungsrisiko beim Sport ist nicht nur von der ausgeübten Sportart, sondern auch von der individuellen Risikobereitschaft des Aktiven und der getragenen Schutzausrüstung abhängig. 663 Freizeitsportler in einem Wintersportgebiet in den Alpen wurden hinsichtlich der eigenen Risikobereitschaft und ihrem Sicherheitsbedürfnis befragt. Es wurden zwischen Ski- und Snowboardfahrern unterschieden und neben der getragenen Schutzausrüstung auch die Gründe für und wider Schutzausrüstung erfragt. Als Schutzausrüstung gelten Helm, Rückenprotektoren, Handgelenks-, Knie-, Schienbein- und Ellbogenschoner. Ebenso wurde das Verhalten auf den Skipisten erörtert, bereits erlittene Verletzungen wurden dokumentiert. 52,5 Prozent aller Befragten fahren Ski, 36,0 Prozent Snowboard, 11,5 Prozent üben beide Sportarten aus. Es zeigte sich eine breite Akzeptanz von Schutzausrüstungen beim Freizeitsport, 78,1 Prozent aller Befragten tragen mindestens eine Schutzausrüstung. 76,8 Prozent gaben als Grund für das Tragen einer Schutzausrüstung die eigene Sicherheit an. Der häufigste angegebene Grund gegen eine Schutzausrüstung ist „kein Bedarf“ mit 59,6 Prozent. 28 Prozent geben mangelnden Komfort als Grund an. Männer sind signifikant risikobereiter als Frauen, der Median beträgt 7 gegen 5 (auf einer analogen Skala von 0-10, maximales Risiko: 10) (p<0,05). Immerhin 47,2 Prozent aller Befragten haben bei der Ausübung der Sportart schon eine behandlungswürdige Verletzung erlitten. Ursächlich für die Verletzung war bei 75,7 Prozent ein Sturz, 14,7 Prozent waren in eine Kollision verwickelt. In diesem Zusammenhang wünschen sich 49,5 Prozent aller Befragten Pistenkontrolleure zur Reduktion des gefährlichen Fahrverhaltens. 90,5 Prozent aller Befragten verneinen den Alkoholkonsum beim Sport, 78,4 Prozent sehen im Alkoholkonsum beim Sport ein Risiko für Selbst- und/oder Fremdgefährdung. Die Beobachtungen zeigen eine verbreitete Akzeptanz von Schutzausrüstung beim Sport. Viele Studien haben den Nutzen von Helmen beim Skisport belegt. Die Einführung der Helmpflicht zumindest für Kinder und Jugendliche beim alpinen Skisport würde wohl in der Bevölkerung gut angenommen werden. Männer zeigen sich signifikant risikobereiter als Frauen. Griffige Kontrollen auf den Skipisten, um rücksichtsloses Verhalten zu verhindern, werden von gleichen Teilen der Befragten abgelehnt und gewünscht. Verf.-Referat (geändert)

Abstract des Autors

Injuries in leisure sports, especially with skiers and snowboarders are a challenge for medicine as well as for economy. The risk of getting injured depends not only on the performed sport but also on the individual readiness to take a risk and the worn safety devices. 663 persons performing leisure sports in an alpine ski resort were questioned concerning their individual readiness to take a risk and need for security. It was distinguished between skiers and snowboarders. Also the worn safety devices as well as the reasons for and against the use of safety devices were asked. As safety devices helmets, back protectors, wrist guards, knee-, shin- and elbow pads were considered. There were also questions about the behaviour on the ski slope and injuries so far. 52.5 percent of all questioned persons are skiers, 36.0 percent snowboarders, 11.5 percent practise both sports. Safety devices are widely accepted in leisure sports: 78.1 percent of all persons questioned wear at least one device. 76.8 percent wear it for their own safety. The most common reason against safety devices are “lack of need” with 59.6 percent. 28 percent mentioned lack of comfort. Males show a significantly riskier behaviour on ski piste than females, 7 versus 5 on an analogue scale 0-10. After all 47.2 percent of all persons have suffered from an injury, which needed medical treatment. In 75.7 percent the cause was a fall, 14,7 percent were results of a collision. In this context 49.5 percent would appreciate the introduction of a ski slope controller. 90.5 percent deny the consumption of alcohol while performing their sport and 78.4 percent consider the consumption of alcohol as a risk either for themselves or for others. The study shows a broad acceptance of safety devices in leisure sport. A lot of studies have proved the value of helmets to prevent injuries. The introduction of mandatory helmets at least for children and juveniles in alpine sports would be well accepted. Males show a significantly riskier behaviour on ski pistes than females. Efficient controls on ski pistes to avoid ruthless behaviour would be appreciated and declined by equal numbers. Verf.-Referat (geändert)