Die Lauf-Stele des Königs Taharka
Autor: | Decker, Wolfgang |
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Erschienen in: | Jahrbuch der Deutschen Sporthochschule Köln 1984 |
Veröffentlicht: | Sankt Augustin: Richarz (Verlag), 1984, S. 7-37, Lit. |
Forschungseinrichtung: | Deutsche Sporthochschule Köln |
Format: | Literatur (SPOLIT) |
Publikationstyp: | Sammelwerksbeitrag |
Medienart: | Gedruckte Ressource |
Sprache: | Deutsch |
Schlagworte: | |
Online Zugang: | |
Erfassungsnummer: | PU200903001547 |
Quelle: | BISp |
Abstract
Mit dem neuen Text, einer Inschrift des ägyptischen Königs Taharka (25. Dyn.) aus dem Jahre 685/684 v. Chr., wird ein Dokument bekannt, das von den Ägyptern selbst deutlich in eine sportliche Sphäre gestellt wird, indem es mit dem Titel Lauf-Stele versehen ist. Die neue Quelle bereichert unsere Kenntnis vom Lauf im Alten Ägypten beträchtlich. Zum ersten Mal ist ein Laufwettbewerb beschrieben. Strecke (ca. 100 km) und Zeit (ca. vier Stunden für die erste Hälfte) sind genau angegeben, wodurch sich die läuferische Leistung als für die damalige Zeit hervorragend bezeichnen lässt. Diese Leistung wird verständlich, da die Läufer sich durch ein tägliches Training in Höchstform bringen. Ein Zusammenhang mit dem traditionellen Königsdogma besteht dadurch, dass der Lauf vom König angesetzt und die Leistung für ihn, den über menschliches Maß erhobenen Helden, erbracht wird. Einmalig und unerhört ist der Vorgang, dass der König seine Soldaten ein Stück Weges laufend begleitet. Das Einlegen einer zweistündigen Pause am Wendepunkt stellt eine interessante Variante in der Geschichte des Langlaufs dar. Die Erwähnung von Preisen (u.a. Festmahl) rundet den Bericht ab, der trotz des neuen Themas mit großer Sicherheit gestaltet ist. Die neue Lauf-Stele des Taharka ist ohne Zweifel eines der wichtigsten Dokumente zur Geschichte des Sports im pharaonischen Ägypten, die bisher bekannt worden sind. Verf.-Referat