Bewegungstherapie und Sport bei Mamma- und Prostatakarzinom : ein Überblick

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Movement therapy and sport in mamma and prostate carcinoma patients : an overview
Autor:Baumann, Freerk Theeagnus
Erschienen in:Bewegungstherapie und Gesundheitssport
Veröffentlicht:24 (2008), 5, S. 182-185, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:1613-0863, 1613-3269
DOI:10.1055/s-2008-1076982
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200812004240
Quelle:BISp

Abstract

Lange Zeit wurde die Auffassung vertreten, dass Bewegung bei einer Krebserkrankung nicht nur nicht sinnvoll, sondern sogar negative Auswirkungen auf den Gesundheitszustand haben könnte. Die bisher existierende und noch recht junge Studienlage in diesem Wissenschaftsfeld weist jedoch vermehrt darauf hin, dass körperliche Aktivität eine ganze Reihe positiver Einflüsse auf den Genesungsprozess haben kann. Seit 1981 sind bis heute rund 800 Krebssportgruppen in Deutschland entstanden, die hauptsächlich von weiblichen Betroffenen frequentiert werden. Spezielle Sportgruppen für Männer sind zurzeit noch selten, befinden sich aber im Aufbau. Das übergeordnete Ziel im Tätigkeitsfeld „Bewegung, Sport und Krebs” besteht in der Erstellung eines allgemeingültigen, bewegungstherapeutisch-onkologischen Gerüsts, um den Therapeuten einheitliche „Leitlinien” für ein effektives Arbeiten an die Hand zu geben. Als Mitinitiatoren der Krebssportgruppen können die Brustkrebspatientinnen gelten, da sie sich oftmals über das Bewegungsverbot hinwegsetzten und selbstverantwortlich den aktiven Genesungsweg wählten. Auf diesem Weg verbesserten sie neben ihrer allgemeinen physiologischen Leistungsfähigkeit auch eine Reihe durch die Krankheit mitbedingter psychischer Faktoren, sodass ihr Wohlbefinden und damit ihre Lebensqualität deutlich zunahmen. Inzwischen können zahlreiche Studien zeigen, dass ein regelmäßig durchgeführtes, moderates Ausdauertraining bei Brustkrebspatientinnen in der Rehabilitationsphase den Heilungsprozess unterstützende Effekte auf körperlicher wie auch auf psychischer Ebene (Abbau von Ängsten und Depressionen usw.) auslösen. Inwieweit Bewegung in Form eines Ausdauer- bzw. Krafttrainings sich bereits im Rahmen der Akutphase einer Chemotherapie positiv auswirken kann, wird zurzeit noch erforscht. Abschließend wirft Verf. einen Blick auf den Einsatz von Rehabilitationssport bei Prostatakrebs. Dabei werden auch hier Zielsetzungen, Wirkung und Forschungsstand beschrieben sowie die Gründung von spezifischen Sportgruppen thematisiert. Verf.-Referat (erweitert)

Abstract

For a long time the notion that body activity did not play a meaningful role and even had negative effects on the health situation of the patient was viewed widely. The current state of scientific knowledge, though still scanty, points to the many potential positive effects of body activity on the recovery process. Since 1981, about 800 cancer-sports groups, mainly frequented by female participants, have been founded in Germany. Special groups for males are still rare and yet to be established. The main objective in the field of activity entitled “movement, sports and cancer” is to set up a general therapeutic activity and oncological framework containing standardized guidelines for therapists. Breast cancer patients can be considered as part of the initiators of the cancer groups because they overlooked the movement prohibition and naturally chose the active recovery path. They thus were able to improve not only their general physiological capacity but also a whole range of psychic factors caused by the disease and thereby significantly improved their well being and life quality. Nowadays, several studies show that regular moderate endurance training in the rehabilitation phase offers breast cancer patients a supportive effect on the healing process not only physically but also psychically (reduction of fear and depression). The role played by body activity with regard to endurance and strength training during the acute phase of chemotherapy is still under investigation. Verf.-Referat