Abstract

Das Wissen über die quantitative Dimensionen und strukturellen Voraussetzungen sowie die Entwicklung des bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland ist sehr begrenzt. Da die ehrenamtliche Mitarbeit für die Sportverbände- und vereine nach wie vor die wichtigste Ressource darstellt, sind Antworten auf Fragen zur Situation, Entwicklung bzw. Veränderung des Ehrenamts gerade auch für den Sport von größter Bedeutung. Zu den offenen Fragen zählt vor allem das Problem, inwieweit die oft zu hörenden Klagen über eine nachlassende Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement in der Bevölkerung eine realistische Basis besitzen. Es wurden die Ergebnisse der Freiwilligensurveys der Bundesregierung aus den Jahren 1999 und 2004 sportbezogen ausgewertet. In beiden Jahren wurden jeweils 15.000 telefonische Interviews geführt. Alle sportbezogenen freiwilligen Tätigkeiten wurden abgebildet. Zudem wurde ein zeitvergleich der Datensätze durchgeführt, um mögliche Entwicklungen zu diagnostizieren. Die Ergebnisse zeigen, dass die nach wie vor hohe Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement in der Bevölkerung die These einer offenkundigen „Krise der Ehrenamtlichkeit“ entkräftet. „Sport und Bewegung“ ist sowohl im Bereich der „gemeinschaftlichen Aktivität“, als auch bei der Freiwilligen Tätigkeit der mit Abstand stärkste Engagementbereich in Deutschland. Männer sind dabei unter den freiwillig Tätigen stärker engagiert. Der Großteil der ehrenamtlich Arbeitenden ist dabei bis zu fünf Stunden in der Woche aktiv. Zimek