Abstract

Die Komponenten der motorischen Kraft von paralympischen Athleten wurden bisher nur unzureichend erfasst. Allerdings ist davon auszugehen, dass die Kraftfähigkeiten der oberen Extremität in den meisten Rollstuhlportarten eine leistungsentscheidende Rolle spielen. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es deshalb, die etablierte Kraftdiagnostik für den Einsatz im Behindertensport zu modifizieren und die Kraftfähigkeiten der oberen Extremität paralympischer Rollstuhlathleten verschiedener Sportarten zu evaluieren. An der Untersuchung nahmen 13 männliche Probanden teil, die zumeist die Sportarten Rollstuhlrugby und Rollstuhlbasketball betreiben. Zudem wurde eine Kontrollgruppe, bestehend aus zwölf krafttrainingserfahrenen Sportstudenten, erfasst. An zwei Stationen wurden mehrere Parameter der Maximal- und Schnellkraft in statischen und in dynamischen Bedingungen gemessen. Neben kinematischen Parametern wurden zusätzlich elektromyographische Ableitungen erfasst. Die Auswertung zeigt, dass bei einer Modifikation der Ausgangsposition und Durchführung der Übungen die Kraftfähigkeiten auch bei Rollstuhlathleten aus paralympischen Sportarten erfasst werden können. Ferner zeigen die Ergebnisse, dass sich die Kraftfähigkeiten von Rollstuhlathleten nicht von krafttrainingserfahrenen Sportstudenten unterscheiden. Zimek