Der Spitzensport der Zuschauer : „Give the people what they want!“

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Schimank, Uwe
Erschienen in:Spitzensport und Staat : eine Standortbestimmung vor Peking 2008 ; Symposiumsbericht Köln 2007
Veröffentlicht:Köln: Sportverl. Strauß (Verlag), 2007, S. 133-140, Lit.
Herausgeber:Bundesinstitut für Sportwissenschaft
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200807001998
Quelle:BISp

Abstract

Verf. untersucht ohne eigene „Fach- und Insiderkenntnisse“ den heutigen Spitzensport aus Sicht des normalen konsumierenden Zuschauers. Verf. macht deutlich, dass es dabei weniger der Spitzensport selbst als viel mehr die mediale Sportberichterstattung bzw. der Sportjournalismus ist, der die Einstellungen des Zuschauers zum Spitzensport nachhaltig beeinflusst. Dies ist sogar
dann Fall, wenn der Zuschauer im Stadion sitzt und sich selbst ein Bild vom Spiel und seinen Stars machen kann. Durch die Medienrezeption des Zuschauers erhält der Spitzensport also eine Außenwirkung, die positiv oder negativ sein kann. Insbesondere bedient der Sportjournalismus ein bisher in den Augen von Verf. wenig untersuchtes Publikumsmotiv, nämlich das „Super-Motiv der Zuschauer“. Es bedient dabei nicht nur einzelne Interessen und Bedürfnisse der Zuschauer, sondern ist sogar Teil seiner Biografie. Die mediale Präsentation des Spitzensports könne jedoch nach Meinung von Verf. in eine unangenehme Schieflage geraten, wenn seine Elemente ähnlich einer „soap opera“ zu sehr in die seichten Formen der Unterhaltung abwandere, wo es dann weniger um leistungssportliche Ergebnisse als viel mehr um „Showeinlagen“ geht. Vor diesem Hintergrund sieht Verf. ebenso den Dopingmissbrauch im Spitzensport, auch wenn aus moralischen Gründen dieser von den Zuschauern abgelehnt wird, bleiben seine publikumswirksamen Effekte bestehen. Lemmer