Bewegungstherapie bei COPD

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Exercise training in COPD
Autor:Meyer, Andreas; Baumann, H.J.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:58 (2007), 10, S. 351-356, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200806001637
Quelle:BISp

Abstract

Die COPD gehört mit einer Inzidenz von 10-15% zu den Volkskrankheiten. Mit jährlichen Kosten von 8,5 Mrd. für das Gesundheitssystem hat diese Erkrankung eine erhebliche sozioökonomische Bedeutung. Neben einer Therapie mit Medikamenten hat sich vor allem die nicht-medikamentöse Therapie in den letzten Jahren bewährt. Dazu zählt neben der Langzeitsauerstofftherapie, der Patientenschulung und der Ernährungsberatung vor allem auch die Bewegungstherapie. Patienten mit COPD weisen eine deutliche Atrophie der peripheren Muskulatur und eine Veränderung der Muskelfasertypologie auf. Besonders der Verlust von Typ I-Fasern verbunden mit einem relativen Anstieg der Typ IIb-Fasern führt zu einer schnelleren Ermüdbarkeit. Diese Veränderungen sind in der unteren Extremität wesentlich stärker ausgeprägt als in der oberen Extremität. Zusätzlich besteht in der Muskulatur eine verminderte Kapillarisierung mit signifikant geringeren Kapillarkontakten. Ferner sind der Gehalt an Enzymen des aeroben Stoffwechsels und die oxidative Kapazität erniedrigt. Patienten mit schwergradiger COPD verfügen über reduzierte Energiespeicher. Ursache dieser Veränderungen der peripheren Muskulatur kann neben einer mangelnden Beanspruchung auch eine systemische Entzündung, eine orale Therapie mit Steroiden, ein erhöhter oxidativer Stress und eine Hypoxämie sein. Das Zwerchfell ist durch den ungünstigen Wirkungsgrad als Folge des Lungenemphysems nur eingeschränkt leistungsfähig und trägt damit zu einer Steigerung der körperlichen Einschränkung bei. Zur optimalen Intensität, Dauer, Frequenz und Auswahl des Trainings liegen zahllose wissenschaftliche Untersuchungen vor. Am besten geeignet ist eine Mischung aus Ausdauer- und Krafttraining mit einer Intensität von 60 %-80% der maximalen Leistungsfähigkeit. Bei sehr ausgeprägt dekonditionierten Patienten mit COPD eignet sich ein Intervalltraining. Wesentlicher Teil der Bewegungstherapie bei diesem Patientenkollektiv ist ferner eine Schulung der Beweglichkeit und Koordination. Verf.-Referat

Abstract

COPD, with an incidence of 10-15 %, is a wide-spread disease. The annual costs of 8.5 billion for the health system give this disease considerable socioeconomic importance. In addition to therapy with medications, non-medicational therapies have proven especially beneficial in recent years. Exercise therapy is primary among these therapies, in addition to long-term oxygen therapy, patient training and dietary schooling. Patients with COPD present with marked atrophy of the peripheral musculature and a change in muscle-fiber typology. In particular, the loss of Type I-fibers coupled with a relative increase in Type IIb-fibers leads to more rapid fatigue. These changes are considerably more pronounced in the lower extremities than in the upper extremities. Moreover, there is reduced capillarization in the musculature with significantly lower capillary contacts. In addition, the level of enzymes of the aerobic metabolism and the oxidative capacity are reduced. Patients with high-grade COPD have reduced energy stores. The cause of these changes in the peripheral musculature may, in addition to a lack of exercise, also be systemic inflammation, oral therapy with steroids, elevated oxidative stress and hypoxemia. The work capacity of the diaphragm is limited by its unfavorable working angle resulting from pulmonary emphysema and thus contributes to an increase in physical limitation. There are innumerable scientific studies on the optimal intensity, duration, frequency and selection of training. Best-suited is a mixture of endurance and strength training with an intensity of 60 %-80% of maximum performance capacity. Interval training is suitable for very pronounced deconditioned patients with COPD. An essential part of exercise training in this group of patients consists of mobility and coordination training. Verf.-Referat