Zur zeitlichen Stabilität der negativen Effekte statischen Dehnens auf Schnellkraftleistungen

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Wiemeyer, Josef
Erschienen in:Prävention und Rehabilitation : Symposiumsbericht Bad Sassendorf 2006
Veröffentlicht:Köln: Sportverl. Strauß (Verlag), 2007, S. 319-326, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200712003751
Quelle:BISp

Abstract

Die negativen Effekte statischen Dehnens auf Kraft- und Schnellkraftleistungen sind mittlerweile vielfach nachgewiesen worden (Überblick: Nelson et al., 2005; Wiemeyer, 2003). In nahezu allen experimentellen Untersuchungen lassen sich diese negativen Effekte nachweisen, wobei die Effektgrößen deutlich variieren. Als mögliche Ursachen dieser Effekt werden Mechanismen auf drei Ebenen diskutiert (vgl. Gisler, in diesem Band; Nelson et al., 2005; Wiemeyer, 2003): Strukturell-morphologische Ebene: Hier werden durch das Dehnen ausgelöste Veränderungen der (bio)mechanischen Eigenschaften des Muskel-Sehnen-Komplexes diskutiert, z. B. Creep- und Relaxationsphänomene. Welche Struktur primär für diese Veränderung verantwortlich ist, ist noch nicht hinreichend geklärt. Neuromuskuläre (periphere) Ebene: Hier werden z. B. Veränderungen der Reflex-und Innervationsmechanismen diskutiert, z. B. Stiffhess, Innervationstonus, relaxierte Muskelspindeln und weitere Hemmungsprozesse. Psychophysiologische (zentrale) Ebene: Der Abfall der zentralnervösen Aktivierung wurde bereits durch Rothe (1993) experimentell nachgewiesen. Wiemeyer (2003) fand eine Korrelation von Entspannungs- und Dehnungseffekten von R = .51. Wahrscheinlich spielen alle drei Wirkungsebenen beim Dehnen eine Rolle. Je nach Anforderungen der nachfolgenden Kriteriumsaufgabe können sich die auf diesen Ebenen wirkenden Mechanismen unterschiedlich auswirken. Ziel der in diesem Beitrag vorgestellten Untersuchungen ist die Exploration der Frage, ob, in welchem Ausmaß und durch welche Maßnahmen es möglich ist, die negativen Dehneffekte wieder rückgängig zu machen. Einleitung