Audivisuelle Integration und Bewegungsregulation : verhaltenspsychologische Belege und funktionelle Indizien

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Effenberg, Alfred Oliver
Erschienen in:Prävention und Rehabilitation : Symposiumsbericht Bad Sassendorf 2006
Veröffentlicht:Köln: Sportverl. Strauß (Verlag), 2007, S. 281-287, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200712003747
Quelle:BISp

Abstract

Die Bewegungsregulation des Menschen basiert zu großen Teilen auf direkten Wahrnehmungs-Steuerungskopplungen die auf unterschiedlichen Ebenen des Zentralnervensystems realisiert werden. In verschiedenen Bereichen der Wahrnehmung erhöhen multisensorische Integrationsmechanismen Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Perzepte, z.B. bei der Raum- und der Sprachwahrnehmung. Mit divergentem Stimuluskonstellationen konnte zudem gezeigt werden, dass im Wahrnehmungssystem eine "Tendenz zu multimodaler Konvergenz" besteht, wenn zwei oder mehrere verschiedenmodale Reize existieren und basale räumliche und zeitliche Konvergenzkkriterien erfüllt sind. Beispiele sind das Überspringen der Körperempfindung bei taktiler Reizung auf einen sichtbaren Gummiarm ("rubber-hand illusion", Botvinick & Cohen, 1998) oder eine "Wahrnehmeung" von Lautfolgen, die weder optisch noch akustisch präsent waren ("Mc Gurk-Effekt", McGurk & MacDonald, 1976). Diese Beispiele indizieren den aktiv-konstruktiven Charakter multi-modaler Wahrnehmungsintegration und ihre Bedeutung für den Wahrnehmungsprozess: Empfindungsseitig dominieren bei der "rubber-hand illusion" und beim Bauchredner-Effekt Eindrücke, die explizitem Wissen unmittelbar widersprechen. Aus der Einleitung