Abstract

Das Hormon Prolaktin (PRL) erfüllt wichtige Funktionen im Rahmen der Reproduktion und Homöostase. Verschiedene Studien weisen auf den Einfluss von Ausdauertraining auf die Prolaktinsekretion nach serotogener Stimulation hin. Es ist außerdem bekannt, dass Sauerstoff einen fördernden Einfluss auf die Prolatinsekretion hat. Als Ursache wurde eine kurzfristige initiale hypercapnische Azidose diskutiert. Die Hypercapnia bewirkt dabei eine Stimulation der CO2-chemosensitiven Neuronen in den Raphe Nuclei mit Anstieg der Feuerungsrate. Die serotonerge Mitwirkung in der zentralen Chemosensitivität geht mit einem Anstieg der Feuerungsmuster der expiratorischen Neuronen einher und resultiert in einem Anstieg der Atemfrequenz (Hyperventilation). Dieser Anstieg in der serotonergen Aktivität kann ursächlich für den Prolaktinanstieg sein, da Serotonin ein wichtiger Prolaktin-Freisetzungsfaktor ist. Ungeklärt ist bisher, ob sich Ausdauertraining bei gut ausdauertrainierten Personen auf die durch diesen respiratorischen Stress im Rückatmungstest ausgelöste Prolaktinausschüttung auswirkt. Im Mittelpunkt der Studie standen daher folgende Fragestellungen: Welche Veränderungen ergeben sich durch vierminütige Rückatmung von 6 l Luftgemisch mit 7 Vol.% Kohlendioxid und 93 Vol.% Sauerstoff in der Plasmakonzentration von PRL in Ruhe bei ausdauertrainierten Radsportlern? Welche Auswirkung auf die Prolaktinsekretion im Rückatmungstest hat bei Ausdauerathleten dreimonatiges Grundlagenausdauertraining? Die Ergebnisse werden zusammenfassend dargestellt und diskutiert. Weincke