Abstract

Während der letzten vier Jahrzehnte haben sich viele gesellschaftliche Veränderungen vollzogen, die sich insbesondere auf die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit einer Behinderung beziehen. Diese Veränderungen haben auch zu deutlichen Auswirkungen im Bereich von Adapted Physical Activity and Sport in all seinen Facetten geführt, d. h. bezogen auf Rehabilitation/Therapie, Erziehung und Bildung, Freizeitaktivitäten und den Hochleistungssport von Menschen mit Behinderungen. Neue Ansätze im Bewegungs- und Sportbereich wurden in den 1970er- Jahren entwickelt und ein neuer Terminus „Adapted Physical Activity“ wurde eingeführt (s. Doll-Tepper, Dahms, Doll & Von Selzam, 1990; Sherrill & DePauw, 1997). Gegenwärtig werden erhebliche Anstrengungen unternommen, um allen Menschen,inklusive Personen mit einer Behinderung, den Zugang zum Schulsport und zum Sport in all seinen Fassetten zu ermöglichen (s. Doll-Tepper & Scoretz, 2001). Dabei zeichnen sich deutliche Trends ab, von segregierten Angeboten zu integrierten Aktivitäten überzugehen. In diesem Kontext ist der Hinweis wichtig, dass in vielen Ländern der Welt die Sport-für-alle-Bewegung zunehmend auch Menschen mit einer Behinderung integriert und der Wettkampf- und Leistungssport von Athleten und Athletinnen mit einer Behinderung international stärkere Aufmerksamkeit erfährt. Das zeigt sich vor allem bei den Paralympischen Spielen, bei den Deaflympics und bei den in-ternationalen Veranstaltungen von Special Olympics. Große Veränderungen sind auch bei den Ausbildungsangeboten im Bereich „Adapted Physical Activity“ festzustellen. So existieren vor allem auf der europäischen Ebene spezielle Ausbildungsgänge, und es wurden so genannte thematische Netzwerke im Bereich Adapted Physical Activity gegründet. Die europäische und internationale Kooperation von Experten aus Wissenschaft und Praxis hat zu einer größeren Anerkennung des Fachgebietes geführt, dabei zielen diese Aktivitäten vor allem auf bessere Qualifizierung von Lehrkräften im Behindertensportbereich, auf eine Intensivierung von Forschungsaktivitäten und auf verbesserte Teilnahmemöglichkeiten von Menschen mit einer Behinderung an Bewegung und Sport. Einleitung