Abstract

Neuere Befunde der experimentellen Gehirnforschung haben zu einer tiefgreifenden anthropologischen Verunsicherung geführt. Alte, zentrale Fragen der Philosophie müssen neu aufgeworfen werden. Im Mittelpunkt der Diskussion steht der Begriff des „Bewusstseins“, der für das menschliche Selbstverständnis zentral zu sein scheint. Im Zuge dieser Diskussion werden auch fundamentale Grundannahmen der Pädagogik in Zweifel gezogen. Verfügt der Mensch wirklich über die Fähigkeit, freie und bewusste Entscheidungen zu treffen? Verfügt er über Verantwortungsbewusstsein? Wie kann pädagogisches Handeln, insbesondere wenn es körperbezogen ist, überhaupt gedacht werden? In dem Beitrag werden verschiedene Diskussionslinien der gegenwärtigen Neurophilosophie vorgestellt. Darauf aufbauend wird der Versuch unternommen, Konturen für ein Menschenbild zu skizzieren, an dem sich sportpädagogisches Denken und Handeln zukünftig orientieren können. Verf.-Referat

Abstract

Recent findings of experimental brain research have led to a severe anthropological uncertainty. Old, central questions of philosophy must be asked anew. At the centre of the discussion is the concept of “consciousness”, which seems to be vital for the human self-concept. In the course of this discussion, fundamental assumptions of pedagogy are also disputed. Do human beings really have the ability to make free and voluntary decisions? Have they got a sense of responsibility? How can pedagogical actions, particularly if related to the body, be thought of, at all? In this article, different lines of discussion concerning current neurophilosophy are presented. Starting from this, an attempt is made at outlining a picture of man that can be used as an orientation point for future sports-pedagogical thinking and action. Verf.-Referat