Sinn und Unsinn von hämatologischen Grenzwerten im Ausdauersport - Folgerungen aus den Dopingskandalen von Turin 2006

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Sense or absurdity of maximum permissible haematological values in endurance sports. Consequences arising out of the doping affairs of Turin 2006
Autor:Schmidt, Walter Franz-Joachim; Prommer, Nicole; Steinacker, Jürgen Michael; Böning, Dieter
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:57 (2006), 2, S. 54-56, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200605001066
Quelle:BISp

Abstract

Wie die jüngsten Ereignisse der Olympischen Spiele in Turin zeigen, ist das Problem der Blutmanipulation im Ausdauersport bei weitem nicht gelöst. Die als Screening Verfahren genutzten Grenzwerte für [Hb] und Hkt sind erneut in die Diskussion gekommen, da sie zum Teil starken kurzfristigen Schwankungen unterliegen, die von den Regeln der einzelnen Verbände kaum oder nicht beachtet werden. Zu einer physiologischen Veränderung der Grenzwertgrößen tragen die Tageszeit, die Körperposition, der ernährungsbedingte und höhenabhängige Hydratationszustand und eine Trainingskarenz bei. Variationen im Hkt um über 3 % und in der [Hb] um über 1g/dl können folglich nicht nur durch manipulative Maßnahmen, sondern auch durch Plasmavolumenschwankungen erklärt werden. Da zudem in Zukunft eine Vielzahl von erythropoietischen Substanzen verfügbar sein wird, deren Missbrauch nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden kann, ist es umso wichtiger, ein Verfahren zu entwickeln, welches die totale Hämoglobinmenge als zentrale Zielgröße einer jeden Manipulation kontrolliert. Durch eine flächendeckende wiederholte Anwendung dieses Verfahrens könnten Veränderungen der Dopingzielgröße kontinuierlich verfolgt werden, ohne dass Variationen im Plasmavolumen als Störgröße auftreten. Verf.-Referat

Abstract

As the recent events at the Olympic Games in Turin demonstrate, the problem of blood manipulation in endurance sports is a long way from being solved. The limit values for [Hb] and Hkt used in the screening procedures are again under discussion, since they may be subject to pronounced, brief fluctuations which are hardly taken into account or even totally ignored by the regulations of the individual leagues. Among the factors which contribute to physiological changes in the borderline parameters are the time of day, position of the body, nutritional and altitude related hydration state and interruption in training. Variations in Hkt of more than 3 % and in [Hb] of more than 1g/dL can therefore be explained not only by manipulative measures, but also by fluctuations in plasma volumes. Since a number of erythropoietic substances will be available in future for which detection of abuse will not be unequivocally possible, it becomes even more important to develop a process which controls total hemoglobin quantity as a central parameter of any manipulation. Changes in doping parameters could be continuously monitored with broad, repeated application of this procedure, without confusion due to variations in plasma volume. Verf.-Referat