Über den funktionellen Zusammenhang zwischen posturaler Balanceregulierung und schulischen Leistungen

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:On the functional relationship between postural motor balance and performance at school
Autor:Bittmann, F.; Gutschow, S.; Luther, S.; Wessel, N.; Kurths, J.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:56 (2005), 10, S. 348-352, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200601000095
Quelle:BISp

Abstract

In ganzheitlichen regulationsmedizinischen Betrachtungsweisen des Biosystems Mensch sind sowohl geistige als auch motorische Leistungen gleichermaßen Ergebnis der Funktion des Nervensystems. Danach ist anzunehmen, dass sich generalisierte Störungen oder Reifungsdefizite des zentralen Nervensystems in kognitiven wie auch motorischen Auffälligkeiten niederschlagen. Um Belege für die genannte These zu erhalten, wird mit der vorliegenden Studie ein möglicher Zusammenhang zwischen Balancefähigkeit und Schulerfolg geprüft. Unter Verwendung eines posturographischen Messsystems mit Kraftmomentensensorik wurden bei 773 Kindern (Ø11±1 Jahre) im Einbeinstand Kraftmomente unter der Fußsohle als Äußerung der posturalen Balanceregulation aufgezeichnet. Die so erhaltenen Datenreihen wurden durch lineare sowie nichtlineare Zeitreihenanalysen ausgewertet und mit Lehrereinschätzungen zum schulischen Leistungsstand der Kinder in Beziehung gesetzt. Es ergaben sich hoch signifikante Unterschiede der Balanceregulierung zwischen den beiden Extremgruppen der Schulleistung. Gute und lernauffällige Schüler konnten anhand der Balancedaten zu über 80 % unterschieden werden. Die Daten stützen die eingangs abgeleitete These, wonach motorische wie kognitive Leistungen als Ergebnisse nervaler Funktionen zusammenhängen. In der weiteren Arbeit ist zu prüfen, ob der genutzte methodische Ansatz so weit entwickelt werden kann, dass er in der jugendärztlichen Frühdiagnostik des zu erwartenden Schulerfolgs zum Einsatz kommen könnte. Verf.-Referat

Abstract

In integrated medical considerations of the biological human system, both intellectual and motor performances in a similar manner are considered as a result of the function of the nervous system. Consequently, universal minimal dysfunctions of the central nervous system may lead to both intellectual and physical anomalies. Therefore, this study tests the hypothesis that there is a connection between the balance ability as a motor parameter and school success as an intellectual parameter. A postural measuring system based on the force-moment sensor technique was used to record the postural balance regulation of 773 children (Ø11±1 years). The school achievement of each child was determined by school grades. Data analysis was performed by linear as well as by nonlinear time series analyses. There are highly significant differences in balance regulation between good and poor pupils recognized by several linear and nonlinear parameters. Good pupils could be discriminated from pupils with bad results in learning to 80 %. The results support the hypothesis mentioned above. One possible explanation for the poor regulation of balance in bad learners could be a deficit in the neural maturity. In future, further developments will be targeted on higher discrimination levels, possibly in order to predict school success. On the other hand, the effects of special movement exercises on the neural development in childhood will be the focus in our further work. Verf.-Referat