Bio-psycho-soziale Einflussfaktoren bei Rückenschmerz und Konsequenzen für die Bewegungstherapie

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Bio-psycho-social factors influencing low back pain and consequences for movement therapy
Autor:Pfingsten, Michael
Erschienen in:Bewegungstherapie und Gesundheitssport
Veröffentlicht:21 (2005), 4, S. 152-158, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:1613-0863, 1613-3269
DOI:10.1055/s-2005-836763
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200511002336
Quelle:BISp

Abstract

Rückenschmerzen treten sehr häufig auf und unterliegen aufgrund der nachhaltigen Beeinflussung durch psychologische Faktoren einem hohen Chronifizierungsrisiko. Der Zusammenhang von Rückenschmerz und körperlicher Aktivität wird insbesondere dahingehend diskutiert, ob übermäßige körperliche Belastung ein auslösender Faktor für Rückenschmerz darstellt, ob ein schlechter körperlicher Trainingszustand als eine Voraussetzung für Rückenschmerz anzusehen ist und ob die Verbesserung der körperlichen Aktivität (Optimierung des Trainingszustandes) zur erfolgreichen Behandlung von Rückenschmerzen beiträgt. Aufgrund der uneinheitlichen Literaturergebnisse ist die Beantwortung dieser Fragen nicht endgültig möglich. Die Ergebnisse zeigen allerdings relativ eindeutig, dass biomechanische Belastungen am Arbeitsplatz für die Mehrzahl der Rückenerkrankungen keine Voraussetzung darstellen. Darüber hinaus scheinen Veränderungen in der Muskelstruktur bei Patienten mit Rückenschmerzen vermutlich eher die Konsequenz als die Ursache der Schmerzen zu sein. Weitgehende Übereinstimmung besteht dahingehend, dass körperlich aktivierende Behandlung eine effektive Maßnahme darstellt. Die erhaltenen Ergebnisse können weitgehend als Bestätigung des sog. Angst-Vermeidungs-Modells der Chronifizierung interpretiert werden. Die Ergebnisse haben wichtige Implikationen für den Umgang mit Rückenschmerzen bzw. für das therapeutische Vorgehen. Verf.-Referat

Abstract

Low back pain is a common phenomenon and the transition from acute to chronic pain is mainly influenced by psychological factors. The reliance between back pain and physical activity is discussed according to several questions: Is excessive physical activity (in the sense of load) a precursor of low back pain? Is a bad physical fitness a predictor of low back pain? Does the training of physical activities improve low back complaints? Due to inconsistent findings in literature the answers to those questions are quite difficult. But, findings demonstrate that biomechanical stressors in the work place do not play an important role in the development of low back pain. Furthermore, changes in muscles structures more seem to be the consequence of low back pain rather than its precursors. At least, it is widely accepted that patients with low back pain gain important benefit from physical training. All those findings may be interpreted as confirmation of the fear-avoidance model in transition from acute to chronic pain. The results have important consequences for general handling of low back pain and therapeutic procedures. Verf.-Referat