Schultersteife im Sport

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Jung, J.; Kelm, J.; Nührenbörger, Christian Theodor; Seil, R.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:56 (2005), 9, S. 339-340, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200511002326
Quelle:BISp

Abstract

Das Krankheitsbild der schmerzhaften Schultersteife (Frozen shoulder) taucht unter den verschiedensten Namen auf. Diese sind zum Teil aus der Ätiologie abgeleitet oder haben einen beschreibenden Charakter. Die am häufigsten gebrauchten Synonyme sind: • frozen shoulder • adhäsive Kapsulitis • periarthritis humeroscapularis ankylosans • Dupuytren like disease. Da in der Anfangsphase nur wenige richtungsweisende Befunde erhoben werden können, wird die Schultersteife häufig erst spät diagnostiziert. Die Erkrankung verläuft regelmäßig in drei Stadien (nach Reeves): 1. Schmerzphase „freezing“, 2. Einsteifungsphase „frozen“, 3. Auftauphase „thawing“ und zeigt auch mit einer adäquaten Therapie einen langen jedoch meist selbstlimitierenden Verlauf. Schmerzen (Bewegungs-, Ruhe- und insbesondere Nachtschmerzen) stehen im Vordergrund, während klinisch oft die Bewegungseinschränkung imponiert. Das primäre Therapieziel ist die Schmerzfreiheit, erst in zweiter Linie die Verbesserung des Bewegungsumfangs. Die Therapieformen unterscheiden sich je nach Stadium wesentlich. Es kommen Physiotherapie, intraartikuläre Injektionen und in seltenen Fällen auch operative Verfahren zur Anwendung. Insgesamt sind die Ergebnisse bei primärer Schultersteife besser als bei sekundärer oft verbleiben Restbeschwerden. In der Sportmedizin ist insbesondere die sekundäre Schultersteife von Bedeutung. Sie tritt gehäuft nach Verletzungen beziehungsweise nach Operationen an der Schulter auf. Gefährdet sind alle Sportler aus Überkopfsportarten (Handball, Volleyball), Rückschlagsportarten (Tennis, Squash), Leichtathleten und Wurfsportarten. Bei Sportlern der 4. und 5. Lebensdekade ist die primäre Schultersteife besonders in der Anfangsphase schwer von einem Subakromialsyndrom zu unterscheiden. Bei der medikamentösen Therapie von Leistungssportlern müssen die Dopingrichtlinien beachtet, eine intraartikuläre Kortikoidinjektion im Vorfeld gemeldet und dokumentiert werden. Die entsprechenden Formulare stehen unter www.nada-bonn.de zur Verfügung. Verf.-Referat (geändert)