Prävention von Schulsportverletzungen - Analyse von Ballsportarten bei 2234 Verletzungen

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Prevention of school sport injuries - an analysis of different ballsports in 2234 injuries
Autor:Knobloch, K.; Rossner, D.; Jagodzinski, M.; Zeichen, J.; Gössling, T.; Martin-Schmitt, S.; Richter, M.; Krettek, C.
Erschienen in:Sportverletzung, Sportschaden
Veröffentlicht:19 (2005), 2, S. 82-88, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:0932-0555, 1439-1236
DOI:10.1055/s-2005-858142
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200507001574
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Ziel: Ballsportverletzungen im Schulsport sind mit einer signifikanten Morbidität assoziiert. Inwiefern propriozeptive Schwächen für bestimmte Verletzungen bei Schülern verantwortlich sein könnten, die Ziel einer wirksamen Unterrichtsprävention sein könnten, soll anhand der Analyse der Verletzungsmuster und -umstände bei Ballsportverletzungen im Schulsport untersucht werden. Material und Methoden: Während eines Schuljahres wurden 2234 Schulsportunfälle über das berufsgenossenschaftliche Durchgangsarztverfahren an den Gemeinde-Unfallversicherungsverband (GUV) Niedersachsen gemeldet. Ergebnisse: 60 % der Verletzungen (n = 1330) traten im Rahmen von Ballsportarten auf, hauptsächlich beim Basketball (32 %, n = 431), Fußball (24 %, n = 316), Volleyball (17 %, n = 232), Handball (8,3 %, n = 110) und Hockey (4,9 %, n = 65). Bei Basketballverletzungen dominierten Stauchungen (27 %) vor Bänderverletzungen (23 %) und Frakturen (21 %), wobei häufig Fingerverletzungen (61 %) ohne Gegnereinwirkung auffielen, gefolgt von Verletzungen der unteren Extremität (28 %). Fußball führte am häufigsten zu Prellungen (29 %), die in 52 % Verletzungen der unteren Extremität (24 % OSG) nach sich zogen und am häufigsten nach Kollision mit einem Gegenspieler (22 %) oder dem Ball (20 %) auftraten. Beim Volleyball konnten bei 71 % Verletzungen der oberen Extremität mit 53 % Fingerverstauchungen bei der individuellen Ballbehandlung dokumentiert werden. Schlussfolgerung: Ballsportarten sind wesentlich unfallgefährdend im Schulsport, wobei überdurchschnittlich häufig Fingerverletzungen auftreten. Propriozeptive Schwächen, insbesondere der Finger, scheinen beim Basketball, Volleyball und Handball von Bedeutung zu sein. Beim Hockey fallen besonders Verletzungen des Mund-Kiefer-Gesichts-Bereichs auf. Prospektive propriozeptive Trainingsprogramme für die Finger als auch für die Knöchelregion könnten ebenso wie der mögliche kombinierte Helm- und Gesichtsschutz beim Hockey präventive Ansatzpunkte für den Schulsport liefern. Verf.-Referat

Abstract des Autors

Purpose: Ball sport school injuries account for a significant morbidity among children and adolescents. Materials and Methods: During a school year 2234 school sport injuries have been reported to the Gemeinde Unfall Versicherung (GUV) Niedersachsen, Germany. Results: Regarding the non-gender-specific distribution of the ball sport disciplines, basketball leads with 32 % (n = 431), followed by soccer (24 %, n = 316), volleyball (17 %, n = 232), handball (8.3 %, n = 110) and hockey (4.9 %, n = 65). Sprains (27 %) dominate in basketball, followed by ligament distorsions and ruptures (23 %) and fractures (21 %), with frequent finger injuries (61 %) without contact of an opponent, and injuries of the lower extremity (28 %). Soccer leads to contusions (29 %), in 52 % of the lower extremity frequently after collision with an opponent (22 %) or the ball (20 %). In volleyball upper extremity injuries (71 %) dominate with 53 % finger sprains in individual volleyball play. Conclusion: Ball school sport injuries account for a significant morbidity with frequent finger injuries. Proprioceptive deficits may play a role in those finger injuries in basketball, volleyball and handball. During hockey, severe dental and facial injuries were apparent. A prospective proprioceptive trainings program aiming on fingers and the ankle region may therefore be a preventive measure such as helmets with facial protection in hockey school sport. Verf.-Referat