Ess-Störungen und Sport – eine Bestandsaufnahme

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Eating disorders in athletes – an inventory
Autor:Wanke, E.M.; Petruschke, A.; Korsten-Reck, U.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:55 (2004), 11, S. 286-294, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200503000619
Quelle:BISp

Abstract

Das körperliche Idealbild der Frau hat sich im Laufe des 20. Jahrhunderts vor allem in den westlichen Industrienationen entscheidend verändert und sich immer weiter vom Bild einer normalgewichtigen westeuropäischen Frau entfernt. Die Folge ist ein Anstieg von Ess-Störungen in den letzten 30 Jahren, der nicht nur in der Allgemeinbevölkerung zu beobachten, sondern auch im Sport erkennbar ist. Die vorhandenen Studien lassen aufgrund der hohen Variationsbreite der Sportarten, Probanden und Untersuchungsmethoden mittlerweile Aussagen zur Gefährdung von Sportartgruppen zu. Differenzierte und zuverlässige Ergebnisse hinsichtlich der Prävalenz und Inzidenz innerhalb der einzelnen Sportdisziplinen liegen bisher nur eingeschränkt vor. Störungen des Essverhaltens werden zwischen 15-78 % aller Sportlerinnen angegeben. Eine besondere Gefährdung geht von den ästhetischen, gewichtsbezogenen und Ausdauersportarten aus. Dem gegenüber stehen kontrollierte Studien, in denen kein erhöhtes Auftreten von Ess-Störungen im Sport nachgewiesen oder gar ein im Vergleich zur jeweiligen Kontrollgruppe vermindertes Auftreten von Ess-Störungen bei Sportlerinnen beschrieben wird. Männliche Sportler zeigen eine geringere Gefährdung als Sportlerinnen. Im Vergleich zur Normalbevölkerung weisen sie jedoch eine signifikant erhöhte Prävalenzrate auf. Neben dem Wissen um multifaktorielle Ursachen bei der Entstehung von Ess-Störungen sind präventive Maßnahmen und das Erkennen von Warnsignalen von großer Bedeutung.Therapeutisch ist ein optimales, mehrphasiges, multidisziplinäres Vorgehen erforderlich. Die enge Zusammenarbeit von Patient, Therapeut, Trainer und Arzt bildet hier eine für den Therapieerfolg wichtige Basis. Verf.-Referat

Abstract

The female body ideal has considerably changed in the course of the 20th century and is meanwhile far off the image of a standard weight West European woman. As a consequence an increase of eating disorders in the past 30 years has not only been observed in the general population but with a rising tendency also among athletes aiming at optimizing the individual performance in sports. The high number of sports and athletes evaluated as well as the research methods in recent studies show how endangered certain types of athletes are. However, there are only limited precise and reliable results as to the prevalence and the incidence among individual various sports available. Disorders of eating habits are stated by 15–78 % of all athletes being questioned. A particular danger can be observed in asthletes doing sports with weight limits such as aesthetic and endurance sports. Unlike female athletes male athletes are less endangered but show a significantly higher prevalence rate compared to the general publication. Not only the knowledge of multi-factor reasons of the development of eating disorders but also preventive measures and the recognition of warning signs are of great significance. From the therapeutic point of view an optimal multiphasic and multi disciplinary treatment is required. Here the close cooperation between patient, therapist, coach and physician is the solid basis to start a successful therapy. Verf.-Referat