Motorische Stimulation durch Säuglingsschwimmen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Ahrendt, Lilli
Erschienen in:Schwimmen : Biomechanische, sportmedizinische und didaktische Analysen
Veröffentlicht:Hamburg: Kovač (Verlag), 2002, S. 93-107, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200408002321
Quelle:BISp

Abstract

Das Säuglingsschwimmen zielt darauf ab, dem Säugling mit den Anregungsmöglichkeiten des Wassers in sensomotorischer, kognitiver, emotionaler und sozialer Hinsicht zu fördern. Die von Verf. vorgestellte MUKi-Studie wurde als Längsschnittstudie über den Zeitraum des ersten Lebensjahres des Kindes konzipiert. Insgesamt nahmen 215 Babys aus Schwimm- und Spielgruppen teil. Die Untersuchungen anhand der Alberta Infant Motor Scale (AIMS) wurden quartalsweise im häuslichen Umfeld des Kindes für je dreißig Minuten durchgeführt und per Video aufgezeichnet. Mit dem entwicklungstechnischen Verfahren AIMS lässt sich speziell die Motorik von Kindern (0-18 Monate) beurteilen. Verf. beschreibt die Entwicklungsrandbedingungen der Stichproben und vergleicht die wasserstimulierten Säuglingen (w-Säuglinge) mit den Säuglingen aus Spiel- und Krabbelgruppen (nw-Säuglinge). Im ersten Lebensjahr entwickeln sich die w- und nw-Säuglinge ähnlich. Der Faktor Zeit, d.h. die selbstregulatorischen Veränderungsprozesse, die sich beim Säugling sachimmanent im täglichen interaktiven Austausch mit dem Umfeld entfalten, stellt die prägende und entscheidende Größe dar, in der sich die Säuglingsmotorik verändert. Die motorischen Leistungen der w- und nw-Säuglinge unterscheiden sich im Faktor Gruppe zwar der Tendenz nach zugunsten der w-Säuglinge, ihre motorischen Fähigkeiten steigern sich aber im Verlauf des zweiten Lebenshalbjahres nicht, sondern entwickeln sich in ähnlicher Weise wie die der nw-Säuglinge weiter, so dass dem Säuglingsschwimmen kein außergewöhnlicher Effekt bezogen auf die motorische Förderung zwischen dem sechsten und zwölften Monat, zugesprochen werden kann. Doch die tendenziell bessere Sitzentwicklung und richtungsweisend bessere Standentwicklung der Schwimmer deutet auf eine verbesserte Körperhaltung und -koordination in Form sensiblere Gleichgewichtsreaktionen und kräftigerer Rückenmuskulatur hin. Weinke