Analyse der Schwimmtechniken unter Verwendung von Nachlaufspuren

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Ungerechts, Bodo E.; Persyn, Ulrik; Colman, Veronique
Erschienen in:Schwimmen : Biomechanische, sportmedizinische und didaktische Analysen
Veröffentlicht:Hamburg: Kovač (Verlag), 2002, S. 11-23, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200408002314
Quelle:BISp

Abstract

Schwimmen ist die Verbindung von Auftrieb und Selbstantrieb. Der Selbstantrieb führt zu nicht-stationären Strömungssituationen. Diese erzeugen unterschiedliche Nachlauf-Formen, wobei das Wasser immer in Rotation versetzt wird. Die Organisationen des Nachlaufs sind eng damit verbunden, wie viel Widerstand der Körper erfährt. Die Rotationserzeugung von Wasserpartikeln spielt bei der Energiebilanzierung eine wichtige Rolle. Umströmungen des Körpers und der Extremitäten bilden eine Strömungshülle, die den gesamten Körper einhüllt und eine kurzfristige Energiespeicherung möglich macht. Verf. gehen auf die unterschiedlichen Arten und Weisen von Widerlagererzeugung verschiedener im Wasser lebender Tiere ein, um unterschiedliche Beispiele für den Selbstantrieb zu geben. Aufgrund der funktionell-morphologischen Eigenschaften eines menschlichen Körpers kann ein Widerlager durch drei unterschiedliche hydrodynamische Effekte erzeugt werden: Ein Schwimmer kann 1. den Widerstand (Druckdifferenz), 2. den hydrodynamischen Lift sowie 3. einen vortexinduzierten Impuls in Verbindung mit einer Beschleunigungsreaktion als hauptsächliche Quelle der Schuberzeugung nutzen. Verf. beschreiben die Schubererzeugung mittels Vortex und unterscheiden hierbei zwischen Heck- und Frontantrieb. Aufgrund der Kombination von Theorien und bisherigen Befunden ist gewiss, dass die Nachlaufspuren die gemeinsame Geschichte von Antrieb und Widerstand, die simultan erzeugt wurden, erzählen. Zu klären ist noch, welches Muster darauf schließen lässt, dass die Schwimmbewegungen mit einem sehr guten energetischen Wirkungsgrad ausgeführt werden. Organisierte Vortexformen erfordern deutlich weniger Energie im Vergleich zu unorganisierten Wirbelstraßen und haben als Widerlager dennoch gleiche Stärke. Schwimmer sollten vermeiden, viel rotierende Wassermassen nach rückwärts beschleunigend abzustoßen. Weinke