Trainingssteuerung in der kardialen Rehabilitation: Kardiales versus metabolisches Pulslimit

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Heitkamp, Hans-Christian; Furian, T.C.; Hipp, A.; Venter, C.; Horstmann, T.
Erschienen in:Sportmedizinische Trainingssteuerung : Sport - Prävention - Therapie
Veröffentlicht:Köln: Sport u. Buch Strauß (Verlag), 2003, S. 321-326, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200406001728
Quelle:BISp

Abstract

Patienten mit koronarer Herzkrankheit scheinen aufgrund der optimierten interventionellen und verbesserten konservativen Therapie zunehmend höher kardial belastbar zu sein. Ob das kardiale Pulslimit abgeleitet aus der Fahrradergometrie vor oder nach der fixen anaeroben Schwelle bei 2,5 oder 3,0 mmol/l Laktat oder der individuellen anaeroben Schwelle überschritten wird, war Gegenstand der von Verf. vorgestellten Untersuchung. Bei 23 konsekutiven Koronarpatienten, die im Rahmen der ambulanten Herzgruppentherapie routinemäßig kontrolliert wurden, wurde das Pulslimit aus einer stufenförmigen Fahrradergometrie mit Laktatbestimmung sowohl nach üblichen kardiologischen als auch nach metabolischen Kriterien bestimmt. Bei einer maximalen Herzfrequenz von etwa 128 Schlägen/Minute wurde eine maximale Leistung von 132 Watt erreicht. Das kardiale Pulslimit lag bei 107 Schlägen/Minute bei einer Leistung von etwa 98 Watt, während die individuelle anaerobe Schwelle bei einem Laktat von durchschnittlich 3,3 mmol/l, Puls 111 Schläge/Minute und einer Leistung von 104 Watt überschritten wurde. Der Puls bei dem Laktatfixum von 2,5 mmol/l lag bei 101 Schlägen/Minute entsprechend bei einer Leistung von durchschnittlich 79 Watt, bei Laktat 3,0 mmol/l bei 96 Watt und 108 Schlägen/Minute. Somit ist das Pulslimit an der individuellen Schwelle ungeeignet für Koronarpatienten. Bei heutzutage optimal behandelten Koronarpatienten sollte eher eine metabolische Belastbarkeitsgrenze aufgrund des Trainingszustandes der Muskulatur als eine kardiale festgelegt werden. Verf. empfehlen, bei vorhandenen technischen Möglichkeiten die Laktatdiagnostik bei Routinekontrollen von Koronarpatienten zur Bestimmung des optimalen Trainingspulses bei 2,5 mmol/l Laktat einzusetzen. (Zusammenfassung; -iwe-)