Fans, Vereine, Kommunen - wer profitiert von modernisierten und neuen Stadien?

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Frick, Bernd
Erschienen in:Nachhaltigkeit von Sportstätten
Veröffentlicht:Köln: Sport u. Buch Strauß (Verlag), 2003, S. 109-128, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
USA
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200406001692
Quelle:BISp

Abstract

Zu Beginn gibt Verf. einen Überblick über die Entwicklung der Sportstätten in den USA in den letzten 50 Jahren. Die Kosten für die Stadien und Hallen sind in dieser Zeit von vier Mio. $ in den 50er Jahren auf etwa 200 Mio. $ in den 90er Jahren pro Stadion gestiegen. Vereinfacht gesagt hängt der Preis eines Besuches eines Fußballspiels auch davon ab, ob die Einnahmen aus dem Ticketverkauf die Kosten der Errichtung der Spielstätte decken müssen und dem Investor zugleich die erwartete Verzinsung des eingesetzten Kapitals ermöglichen. Werden die Kosten von einer Kommune getragen, werden die Ticketpreise erheblich niedriger ausfallen können. Aus ökonomischer Sicht ist das aber aus verschiedenen Gründen bedenklich, die von Verf. erläutert werden. Eine öffentliche Subventionierung von Stadionum- und -neubauten bewirkt auch, dass die Steuerzahler einen mehr oder weniger großen Teil der Spielergehälter und der Entlohnung der Teameigner für ihre Tätigkeiten tragen. Da die Einkommen der Spieler im wesentlichen durch deren Wertgrenzproduktion determiniert werden, wird ein Großteil der mit Hilfe eines neuen Stadions realisierten zusätzlichen Einnahmen in Form von Gehaltssteigerungen an die Spieler fließen. Aus den Daten zur wirtschaftlichen Entwicklung aller Major League Teams zeigen, dass in den Jahren 1991-1997 der Marktwert der Baseball-Teams mit einem neuen Stadion um 79 Prozent zugenommen hat, während die Wertzunahmen der Teams mit einem alten Stadion lediglich elf Prozent betrug. Viele Argumente sprechen gegen eine staatliche Subventionierung von Stadien, die Verf. darstellt und erläutert. Verf. hinterfragt die Praxis der überwiegend öffentlichen Finanzierung von Stadien gerade auch vor dem Hintergrund der Fußball-WM 2006. Von privaten Investoren errichtete Stadien weisen nicht nur deutlich niedrigere Baukosten auf, sondern haben außerdem den Vorteil, dass die für öffentliche Stadien charakteristischen negativen Verteilungseffekte ebenso vermieden werden können wie die in den meisten Fällen erheblichen Opportunitätskosten. Weinke