Missbrauch der physiologischen Antwort auf Sauerstoffmangel im Gewebe - Gefahr durch Gen-Doping mit dem Hydroxie-induzierbaren Faktor 1 (HIF-1)?

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Fandrey, Joachim
Erschienen in:Gendoping : die Dopingbekämpfung rüstet sich
Veröffentlicht:Köln: Sport u. Buch Strauß (Verlag), 2003, S. 79-85, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200406001683
Quelle:BISp

Abstract

1906 wurde zum ersten Mal das Hormon Erythropoietin erwähnt. Es ist in der Lage, die Hämatopoese zu aktivieren. Die Bildung dieses Hormons steigt exponentiell, wenn die Sauerstoffkapazität des Blutes abnimmt. Es ist das Schlüsselhormon in der Vermehrung und Reifung erythrozytär determinierter Vorläuferzellen im Knochenmark. Unter der Wirkung von Erythropoietin steigen die Erythrozytenzahl und die Hämoglobinkonzentration des Blutes. Es erhöht kompensatorisch die Sauerstoffkapazität bei einem Absinken des inspiratorischen pO2. Erythropoietin ist aber auch das Paradigma für Hypoxie-induzierbare Gene geworden. 1995 gelang es, die Identifizierung des Hypoxie-induzierbaren Faktor-1 (HIF-1), der an die DNA im Bereich des Enhancers des Erythropoietingens bindet und verantwortlich ist für die Hypoxie-induzierbare Expression. HAIF-1 reguliert eine Vielzahl Hypoxie-induzierbarer Gene. Die ±-Untereinheit von HIF-1 ist sauerstoffsensibel. Unter Sauerstoffmangel wird diese Untereinheit stabilisiert. Verf. beschreibt einige Mechanismen des HIF-1. Es spielt u.a. eine Rolle im Training des menschlichen Skelettmuskels. Es konnte gezeigt werden, dass im Tierexperiment im künstlich erzeugten ischämischen Hinterlauf durch das Einbringen von nackter HIF-1± VP16-Hybrid DNA eine vermehrte Vaskulisierung erreicht werden kann. Dieser Ansatz muss sicher berücksichtigt werden, wenn es um den Missbrauch von gentherapeutischen Ansätzen im Sinne eines Gen-Dopings gehen wird. Weinke