Sportrecht - ein Überblick

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Haas, Ulrich
Erschienen in:Sportwissenschaft (Schorndorf)
Veröffentlicht:33 (2003), 4, S. 426-462, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0342-2380, 1868-1069
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200403000851
Quelle:BISp

Abstract

Ziel des Beitrags ist es, einen Überblick über verschiedenen Schnittestellen zwischen Sport und Recht zu geben, die gewöhnlich unter den Begriff "Sportrecht" zusammengefasst werden. Verf. zählt hierzu u.a. das Sportorganisationsrecht. Letzteres bildetet den organisationsrechtlichen Rahmen, innerhalb dessen Sport in Deutschland ausgeübt und verwaltet wird. Im Mittelpunkt steht dabei der eingetragene nichtwirtschaftliche Verein. Verf. zeigt aber auf, dass im Zuge der Kommerzialisierung und Internationalisierung des Sportgeschehens eine starke Tendenz besteht, diese historisch gewachsenen Strukturen zu hinterfragen und - teilweise - auch zu verlassen. Weitere Schnittstelle zwischen Sport und Recht ist die von den Sportverbänden beanspruchte Rechtssetzungs- und Sanktionsbefugnis. Beide sind unabdingbare Voraussetzungen für die organisierte Sportausübung und daher von der verfassungsrechtlich gewährleisteten Vereins- und Verbandsautonomie geschützt. Diese Freiheit besteht aber nicht grenzenlos. Verf. zeigt die verschiedenen Einbruchstellen für das staatliche Recht auf (§ 242 BGB, Europa- und Kartellrecht), die die Autonomie der Verbände beschränken. Mit der wachsenden Kommerzialisierung des Sportgeschehens haben diese Schranken deutlich an Bedeutung gewonnen. Schnittstelle zwischen Sport und Recht sind auch die rechtlichen Fragen im Zusammenhang mit der eigentlichen Sportausübung. Verf. zählt hierzu beispielsweise, ob und unter welchen Voraussetzungen der einzelne Sportler Anspruch auf Aufnahme in einen Verein oder Verband hat und in welche Art von Rechtsverhältnissen die Sportausübung eingebettet ist (z.B. Mitgliedschaft, Arbeitsvertrag, Dienstvertrag). Die Abgrenzung ist nicht immer einfach, letztlich aber - worauf der Verf. hinweist - von weitreichender Bedeutung; denn an die Einordnung des Rechtsverhältnisses knüpfen sich eine Fülle von Folgefragen (Vergütung, Urlaubsanspruch, Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall, Beschäftigungsanspruch, etc.). Zu den rechtlichen Frage im Zusammenhang mit der Sportausübung zählt schließlich auch das Haftungsrecht, also beispielsweise ob und unter welchen Voraussetzungen Sportler einander für die bei der Sportausübung entstandenen Schäden einzutreten haben. Sodann gibt Verf. einen Einblick in das "private Recht" der Sportfinanzierung. Beleuchtet werden in diesem Abschnitt der rechtliche Hintergrund einzelner "Sportrechte" (z.B. Veranstalterrechte, Fernsehrechte) sowie die Frage, wem diese Rechte primär zustehen. Hieran anschließend werden die Rahmenbedingungen für den (Sport-)Rechterwerb skizziert. Letztere können beispielsweise ihren Ursprung in Verbandsregelwerken oder aber auch im staatlichen Recht finden (Schutz der Informationsbeschaffung, Offenhaltung der Märkte.). In einem letzten Punkt schneidet Verf. internationale Aspekte des Sportrechts an. Im Mittelpunkt steht hier der Konflikt zwischen dem globalen Anspruch der Sportverbände, die Sportausübung weltweit einheitlich zu regeln und dem territorialen Geltungsanspruch staatlicher Gesetze. Verf. zeigt die von dem staatlichen Recht ausgehende Gefahr für die Einheitlichkeit der Sportausübung am Beispiel der Dopingbekämpfung auf. Verf.-Referat