Die anthropologische Bedeutung der Kategorie Zeit mit Blick auf die besondere Tätigkeit sportlichen Sichbewegens

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Prohl, Robert
Erschienen in:Leipziger sportwissenschaftliche Beiträge
Veröffentlicht:43 (2002), 1, S. 119-136, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0941-5270
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200401000237
Quelle:BISp

Abstract

Im vorliegenden Beitrag wird der von SCHÜRMANN (2001) jüngst vorgestellte, auf die sowjetische Tätigkeitstheorie zurückgehende, prozessontologische Gedanke, sportliches Tun als eine besondere Tätigkeit zu verstehen, aufgegriffen und in sportanthropologischer Absicht weitergeführt. Der Zugang zum Besonderen des Sichbewegens im Sport wird über die Kategorie der Zeit gesucht. Dem liegt die These zugrunde, dass sportliches Tun als besondere Tätigkeit (u.a.) durch eine spezifische Gestaltung der Zeitlichkeit des Sichbewegens charakterisiert ist. Auf der Grundlage der Philiosophie der Zeitlichkeit HEIDEGGERS sowie der Theorie des negentropen Charakters organismischer Bewegungsaktivität von BERNSTEIN wird "Sport" als ein anthropologisch gesättigtes und sozial geregeltes Tätigkeitsfeld verstanden, dessen Rahmenbedingungen es erfordern, Gegenwart des Bewegungshandelns gegen Widerstände hervorzubringen bzw. aufrecht zu erhalten. Die anthropologische Reflexionsstufe der besonderen Tätigkeit und damit verbunden das eigentümliche Bildungspotential sportlichen Sichbewegens wird in eben diesem riskanten Weg von Gegenwart niederer Ordnung zu Gegenwart höherer Ordnung verortet.