Abstract

In der Untersuchung des Sports in Amsterdam in der Zwischenkriegszeit stehen folgende Fragen im Mittelpunkt: Wie sah das sportliche Leben in der holländischen Hauptstadt in diesen Jahren aus? Wo lagen die Sportstätten? Welche Sportarten waren beliebt? Welche Organisationen haben sich um den Sport gekümmert? Welche Rolle spielte die Verwaltung der Stadt in der Sportentwicklung? Das Stadtarchiv von Amsterdam verfügt über umfangreiches Quellenmaterial, von zentraler Bedeutung sind die sogenannten Stadtpapiere, in denen die Vorschläge, Diskussionen und Entscheidungen des Stadtrates festgehalten werden. Drei Phasen werden differenziert behandelt: 1918 bis 1928, die Olympischen Spiele von 1928 und die Phase 1928 bis 1940. Zum besseren Verständnis in die sportlichen Aktivitäten und die sportpolitischen Entscheidungsprozesse ist ein Überblick über die sozio-politische Situation notwendig. Die Amsterdamer Vereinigung für Leibeserziehung (ABLO) wurde 1920 gegründet und spielte eine entscheidende Rolle in der Entwicklung des Sports der Stadt. Bereits 1920 hatte die ABLO über 10 000 Mitglieder in mehr als 150 Sportvereinen, ihre Hauptaufgabe war die Verteilung und Vermietung von Sportstätten an die verschiedenen Vereine. Den Zuschlag für die Olympischen Spiele 1928 bekam Amsterdam in erster Linie aufgrund der Bemühungen von Baron Tuyll van Serooskerken, holländischer Präsident des Nationalen Olympischen Komitees. In den dreissiger Jahren hatte die ABLO zunehmend finanzielle Schwierigkeiten durchzustehen, obgleich die Olympischen Spiele sich positiv auf die Sportaktivität der Bewohner auswirkten. SaSch