Abstract

These der Sportsoziologie, in erster Linie entwickelt von E. Dunning in Fortführung der Figurationssoziologie Norbert Elias´, ist, dass die brutalen und regellosen Formen des Football und Rugby durch die Einführung in das System der Public Schools zu einem organisierten Spiel mit Regeln geworden ist. Die strukturellen Eigenschaften von traditionellen Spielen sind demnach definiert als: Fehlen eines geschriebenen Reglements, keine fixierten Begrenzungen bezüglich der Spielfläche und der Anzahl der Spieler, eine nur lose Unterscheidung zwischen Spielern und Zuschauern, Fehlen einer offiziellen Kontrollinstanz und ein ungewöhnliches hohes Gewaltniveau. Die Schwächen dieses Modells liegen vor allen in den offensichtlichen Diskrepanzen, die sich im Vergleich mit den historischen Quellen ergeben. Viele der traditionellen Spiele waren hochkomplex oganisierte Veranstaltungen, die alle oben genannten Kriterien erfüllen. Dies ist in der sporthistorischen Forschung nicht neu, haben einige Autoren doch immer wieder insbesondere auf den Organisationsgrad traditioneller Spielformen hingewiesen. These der vorliegenden Untersuchung ist der enge Zusammenhang des Footballspiels der britischen Arbeiterklasse in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und den beiden herrschenden Codes. Dies wird am Beispiel von Mannschaften, Vereinen und Gesetzen belegt: So war zum Beispiel die Tatsache, dass sich gleich viele Spieler gegenüber standen schon lange vor dem viktorianischen Schul-Football selbstverständlich. SaSch