Therapie von Knorpelschäden

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Treatment of cartilage defects
Autor:Martinek, V.; Imhoff, Andreas Balthasar
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:54 (2003), 3, S. 70-76, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200304000910
Quelle:BISp

Abstract

Knorpelschäden führen am Kniegelenk zu deutlichen Funktionseinbußen und stellen grundsätzlich schwer zu behandelnde Präarthrosen dar. Die zur Verfügung stehenden Behandlungsoptionen sind aufgrund der nur geringen Regenerationsfähigkeit des hyalinen Knorpels limitiert. Die weit verbreitete konservative Therapie des Knorpelschadens beschränkt sich im Wesentlichen auf die Verwendung von symptomreduzierenden Maßnahmen, da der Nachweis von struktur-modifizierender Wirkung bei den heute üblichen Medikamenten bisher nicht schlüssig erbracht werden konnte. Einen gewissen Stellenwert erreichte die verhältnismäßig günstige orale Supplementierung mit GAG, mit der in klinischen Studien auch langfristige Erfolge demonstriert werden konnten. Die knochenmark-stimulierenden Eingriffe wie Pridiebohrung, Abrasionsarthroplastik oder Mikrofrakturierung der subchondralen Platte unter dem Knorpelschaden bedingen lediglich eine Vernarbung des Defektes und haben praktisch keinen Dauereffekt. Auch die autologe Knorpelzell-Implantation mit Periost-Transplantation führt lediglich zur Bildung eines knorpelähnlichen Ersatzgewebes und besitzt nur einen fraglichen Langzeiteffekt. Mit der autologen osteochondralen Transplantation wird zwar ein vitaler und funktionsfähiger hyaliner Knorpel eingesetzt, die fehlende Randzonenintegration des transplantierten Knorpels stört jedoch die Integrität der Knorpelfläche. Außerdem entsteht ein langfristig schwer zu schätzender iatrogener Defekt an der Entnahmestelle. Trotz der genannten Nachteile führen die heute verwendeten Techniken der Knorpelbehandlung mittelfristig zur objektiven und subjektiven Besserung der behandelten Symptome. Eigene Ergebnisse mit der autologen Knorpel-Knochen-Transplantation mittels OATS Technik an verschiedenen Gelenken sind dennoch ermutigend. Zukunft werden aus dem Bereich des Tissue Engineering neue Verfahren zur Herstellung des komplexen hyalinen Knorpelgewebes unter entsprechenden biologischen und physiko-mechanischen Bedingungen in dreidimensionalen Zellkulturen auf Trägermaterialien in Bioreaktoren haben. Verf.-Referat

Abstract

Cartilage defects cause a significant loss of knee function and represent a first stage of the arthrosis, which is very difficult to treat. The available treatment alternatives are limited due to a minimal capability of the hyaline cartilage to regenerate. The widespread conservative treatment of cartilage defects is generally limited to the application of symptom-reducing methods, since conclusive proof of a structure-modifying effect is still lacking for the available medication. Certain relevance was reached for the relatively cheap oral supplementation with GAG's, a method which proved to show a certain long-term success in clinical studies. The procedures such as drilling, abrasion arthroplasty or microfracture of the subchondral plate stimulate bone marrow cells to repair the defect with scar tissue but miss a permanent improvement of the symptoms. Also autologous chondrocyte implantation in combination with periosteum transplantation results in the creation of a hyaline-like tissue and the long-term effect of this treatment remains questionable. Autologous osteochondral transplantation enables the transfer of a vital and functioning hyaline cartilage. However, the lacking side-to-side integration of the transplanted cartilage disturbs the integrity of the cartilage surface. In addition, the defect caused by harvesting the donor plugs represents a prognostic uncertainty. Despite the disadvantages of the treatment the methods cited show good subjective and objective improvement of the symptoms in the range of years. In the future, new engineering methods will enable production of the hyaline cartilage in bioreactors under appropriate biological and physico-mechanical conditions in three-dimensional cell cultures on scaffolds and matrices. Verf.-Referat