Sportleranämie

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Friedmann, Birgit
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:52 (2001), 9, S. 262-263, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200303000721
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Der Begriff "Sportleranämie" ist irreführend. Er suggeriert die Existenz einer nur bei Sportlern auftretenden Anämieform aufgrund der Beobachtung, dass Hämoglobin und Hämatokrit bei Ausdauersportlern häufig im unteren Normbereich liegen oder sogar leicht erniedrigt sind. Hierbei handelt es sich jedoch lediglich um einen Verdünnungseffekt durch eine im Verhältnis zur roten Zellmasse überproportionale Zunahme des Plasmavolumens und damit um eine Pseudoanämie. Verwirrung ist weiterhin dadurch entstanden, dass in der Literatur zum Teil die Eisenmangelanämie auch als "Sportleranämie" bezeichnet wird. Eine Eisenmangelanämie wird bei Sportlern/innen nicht häufiger beobachtet als bei nicht sporttreibenden Kontrollpersonen. Aufgrund erhöhter Eisenverluste über den Gastrointestinaltrakt, mit dem Schweiß und im Urin haben Sportler einen vermehrten Eisenbedarf, der allerdings mit einer ausgewogenen fleischhaltigen Ernährung gedeckt werden kann. Neben vegetarisch sich ernährenden Sportlern haben insbesondere Ausdauersportlerinnen sowie jugendliche Sportler/innen menstruations- bzw. wachstumsbedingt ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Eisenmangels. Dieser äußert sich zunächst in einer Entleerung der körpereigenen Eisenspeicher - erkennbar an einer Erniedrigung des Ferritinwertes. Schon in diesem Stadium des prälatenten Eisenmangels sollte eine Eisensubstitution erfolgen, bevor eine Einschränkung der Erythropoese erkennbar wird. Verf.-Referat