Stressfraktur - Ermüdungsbruch - Stressreaktion

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Wolff, Roland
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:52 (2001), 4, S. 124-128, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200303000698
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Stressfrakturen gehören zu den relativ häufigen - oft aber erst spät erkannten - Überlastungsschäden des passiven Bewegungsapparates. Der Sportmediziner muss bei entsprechender Symptomatik an diese Diagnose denken und sie durch entsprechende diagnostische Maßnahmen sichern bzw. ausschließen. Beweisend ist ein positiver Röntgenbefund, der entsprechende Nachweis gelingt jedoch oft erst nach 2-4 Wochen. Im Zweifelsfalle kann eine Szintigraphie oder eine Kernspintomographie in der Frühphase die Diagnose sichern. Gerade die Kernspintomographie gestattet eine Klassifizierung mit entsprechenden Konsequenzen für die Therapie. Stressfrakturen treten hauptsächlich im Bereich der unteren Extremität auf und setzen eine häufige, meist zyklische überschwellige Belastung voraus. Einzige kausale Therapie eines Überlastungssyndroms ist letztlich die Reduzierung der Belastung. Nach Ausheilung einer Stressfraktur ist mit dem Athleten ausführlich über die Ursache der Überlastung zu sprechen, er ist durch ein modifiziertes, vorsichtiges Aufbautraining wieder an seine ursprüngliche Leistungsfähigkeit heranzuführen. Die Therapie von Ermüdungsfrakturen kann symptomatisch durch Analgetika und physiotherapeutische Maßnahmen unterstützt werden. Ferner sind Risikofaktoren aufzudecken und nach Möglichkeit auszuschalten. Bei jungen weiblichen Patienten muss auf die Bedeutung von evtl. Menstruationsstörungen und Essstörungen als Risikofaktor hingewiesen werden. Dämpfende Einlegesohlen reduzieren im allgemeinen lediglich die Belastung der Mittelfußknochen, sind in ihrer Wirksamkeit insgesamt eher fragwürdig. Anatomische Fehlformen und Gangauffälligkeiten können mit dem Athleten diskutiert, oft aber nur schwer beseitigt werden. Die überwiegende Zahl von Stressfrakturen heilt bei konservativer Therapie innerhalb von 6-8 Wochen aus. Frakturen in einigen speziellen Bereichen (vorderer Tibiaschaft, Os naviculare, Basis des Metatarsale V) sind problematisch und können operative Maßnahmen erfordern. Verf.-Referat

Abstract

Stress fractures are among the relatively frequent – but often not immediately
recognized – overexertion injuries to the passive locomotion
apparatus. The sports doctor must think of this diagnosis in the face of
corresponding symptoms and either confirm or rule it out by means of
appropriate diagnostic procedures. A positive X-ray finding is confirmatory,
but corresponding proof is often not possible for 2-4 weeks.
Where there is doubt, scintigraphy or magnet resonance tomography
can confirm the diagnosis in the early stages. Magnetic resonance tomography
especially permits classification with corresponding consequences
for therapy. Stress fractures occur mainly in the lower extremities
and result from frequent, usually cyclical overexertion. The only
causal therapy of an overexertion syndrome is reduction of stress. After
a stress fracture is healed, the athlete must be made completely aware
of the causes of overexertion and must be brought back to his earlier
performance capacity by modified, carefully designed scaled training.
Therapy of fatigue fractures may be supported symptomatically by analgesics
and physiotherapeutic measures. Moreover, risk factors must be
detected and eliminated wherever possible. Young women must be informed
of the importance of possible menstruation problems and eating
disorders as risk factors. Shock-absorbing innersoles generally only reduce
the stress on the middle foot bones, but they are of questionable
value overall. Anatomic malformations and gait peculiarities can be discussed
with the athletes but are often difficult to correct. The majority
of stress fractures heal within 6-8 weeks under conservative therapy.
Fractures in some particular areas (anterior tibial shaft, Os naviculare,
base of the metatarsal V) are problematical and may require surgical
procedures. Verf.-Referat