Trainingsprinzipien zwischen Wissensproduktion und Wissensanwendung: Eine wissenschaftstheoretische Betrachtung

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Panzer, Stefan
Erschienen in:Trainingsprinzipien. Fundament der Trainingswissenschaft. Kolloqium der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs), Sektion Trainingswissenschaft, mit dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) und der Universität Leipzig, Sportwissenschaftliche Fakultät, anlässlich des 75. Geburtstages von Professor Dr. Dietrich Harre. 12.-13. Januar 2001, Leipzig
Veröffentlicht:Köln: Sport u. Buch Strauß (Verlag), 2002, S. 65-70, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200303000670
Quelle:BISp

Abstract

Der Beitrag versteht sich als ein Versuch, die von Harre formulierten Trainingsprinzipien in die in der Sportwissenschaft und speziell in der Trainingswissenschaft geführte Diskussion des Verhältnisses von theoretischem Wissen und praktischem Handeln einzuordnen. Dabei wird auf relevante Modelle aus anderen wissenschaftlichen Disziplinen rekurriert, hier vor allem in der Erziehungs- und Unterrichtswissenschaft. Verf. gelangt zu der Erkenntnis, dass die Trainingswissenschaft bei der Vermittlung von Wissen vor folgendem Dilemma steht: Einerseits soll in die Trainingspraxis eingegriffen werden, da diese im Lichte einer kritischen Analyse als defizitär erscheint. Andererseits darf dieser Eingreifprozess aber nicht derart sein, dass er sich als technisch gestaltet und zu einer Bevormundung der in der Sportpraxis Tätigen durch die Wissenschaft führt. Durch die Formulierung der Trainingsprinzipien in Form von Basisaussagen, die teilweise auch auf Erfahrungen aus der Trainingspraxis beruhen, hat Harre versucht, Unsicherheit im praktischen Trainingsprozess zu reduzieren. Neben Adaptationen physiologischer und psychischer Art hat er auch versucht, pädagogische Aspekte des Trainings zu berücksichtigen. Obwohl die Prinzipien nur in Ansätzen wissenschaftlich fundiert sind, ist Harres Leistung vor allem darin zu sehen, dass er mit der Formulierung der Trainingsprinzipien 1. einen Beitrag zum Transfer von Wissensproduktion und Wissensanwendung geliefert sowie 2. Antwortmöglichkeiten für die Realisierung von Trainingsinterventionen aufgezeigt hat. Schiffer