Zum Stand der Entwicklung der Trainingsprinzipien aus der Sicht der Ausdauersportarten - Grundlegende Aspekte und Stellenwert der Trainingsprinzipien im Sport

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Hartmann, Ulrich
Erschienen in:Trainingsprinzipien. Fundament der Trainingswissenschaft. Kolloqium der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs), Sektion Trainingswissenschaft, mit dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) und der Universität Leipzig, Sportwissenschaftliche Fakultät, anlässlich des 75. Geburtstages von Professor Dr. Dietrich Harre. 12.-13. Januar 2001, Leipzig
Veröffentlicht:Köln: Sport u. Buch Strauß (Verlag), 2002, S. 49-64, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200303000668
Quelle:BISp

Abstract

Gemäß den in den Lehrbüchern der Trainingswissenschaft existierenden Vorstellungen beruhen die durch sportliches Training hervorgerufenen Anpassungen auf den modellhaften Vorstellungen der Über- bzw. Superkompensation. Das Modell der Superkompensation beruht auf den modellhaften Vorstellungen der Entleerung der muskulären Glykogenspeicher und ist Verf. zufolge bestenfalls als ein aus didaktischer Sicht anzuwendendes Modell für eine sportliche Belastungsanpassung zu verstehen. So besagt dieses Modell u.a., dass mit zunehmendem Leistungsvermögen der Athleten auch von einer immer fortschreitenden Intensivierung des Trainings sowie von einer wachsenden Formstabilität und Wettkampfhärte ausgegangen werden kann. Das Gegenteil ist allerdings der Fall: Immer stärkere bzw. immer mehr Reize sind nicht aufgrund, sondern eben wegen der steigenden Leistungsfähigkeit weder praktisch noch theoretisch machbar. Eine inhaltliche Klärung der tatsächlichen, auf zellulärer Ebene ablaufenden Adaptationsmechanismen kann folglich mit Hilfe dieses Modells nicht erreicht werden. Für die Trainingswissenschaft lassen sich laut Verf. demnach folgende Forschungsperspektiven entwickeln: 1. Genaue Aufklärung dessen, was sich hinter den Mechanismen der Adaptation verbirgt bzw. wie diese wirken und zu verstehen sind. 2. Aufbauend darauf muss eine Übertragung der wesentlichen Erkenntnisse auf die unterschiedlichen Belange des Sports erfolgen. 3. Dies muss gleichermaßen differenziert für alle Facetten sportlicher Tätigkeiten geschehen, also auch für den Freizeit- und Breitensport, den Gesundheitssport und den Seniorensport. 4. Die unreflektierte Übertragung prinzipieller Sichtweisen des Leistungssports auf die übrigen Bereiche sportlicher Belastungen ist nicht möglich. 5. Evaluation der Begründungen und Sichtweisen von körperlicher Betätigung unter der Prämisse des Sports im Kindes- und Jugendalter und im Alterssport. 6. Entwurf eines theoretischen Konstruktes sowie praktischer Vorschläge zur (körperlichen) Belastungsgestaltung sowohl in der Jugend als auch im Alter. Schiffer