Effekt eines dreimonatigen Schwimmtrainings bei Kindern mit korrigierten Herzfehlern : eine Pilot-Studie

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Englischer übersetzter Titel:Effect of a 3 months swim training of children with corrected congenital heart disease : a pilot study
Autor:Mooren, Frank-Christoph; Winter, K.; Schröder, C.; Eisenkopf, A.; Neumann-Wedekindt, U.; Liersch, R.; Völker, K.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:53 (2002), 7+8, S. 221-227, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200212003555
Quelle:BISp

Abstract

Problemstellung: Kinder mit angeborenen Herzfehlern zeigen deutliche Defizite im motorischen Entwicklungsstand und in ihrem Sozialverhalten. Dies ist bedingt durch die eingeschränkte Belastbarkeit infolge der Grunderkrankung, den häufig langen und rezidivierenden Krankenhausaufenthalten sowie das überprotektive Verhalten ihrer Bezugspersonen. Die Sportförderung im Rahmen von speziellen Kinderherzsportgruppen bietet die Möglichkeit, die Defizite der chronisch kranken Kinder zu beheben bzw. zu verbessern. Die vorliegende Studie untersuchte in diesem Zusammenhang Nutzen und Risiken der Disziplin Schwimmen bei Kindern mit operativ korrigierten Herzfehlern. Methoden: Zur Beurteilung der allgemeinen und wasserspezifischen Belastbarkeit wurden vor dem 3 monatigen Schwimmkursus eine Ergospirometrie sowie eine EKG-Schwimmtelemetrie durchgeführt. Die Verlaufsbeobachtung und Dokumentation der Belastungseffekte erfolgte durch periodische Herzfrequenzmessungen. Zur Beurteilung des motorischen Entwicklungsstandes und des Sozialverhaltens wurden der Körperkoordinationstest für Kinder nach Schilling sowie die "Marburger Verhaltensliste" verwendet. Die Entwicklung der technischen Fähigkeiten wurde mit einem Schwimm-Technik-Index beschrieben. Ergebnisse: Bei den Voruntersuchungen und während der Schwimmstunden traten keine relevanten klinischen Symptome oder Herzrhythmusstörungen auf. Die Auswertung des Sozialverhaltens ergab signifikante Hinweise auf eine Stabilisierung der Persönlichkeit der Teilnehmer. Die motorischen Defizite konnten deutlich verbessert werden. Diskussion: Diese Resultate belegen, dass Schwimmen für Kinder mit operativ korrigierten Herzfehlern eine sinnvolle und bei Beachtung der Rahmenbedingungen, vertretbare, alternative Sportart darstellt, die helfen kann psycho-soziale und motorische Entwicklungsverzögerungen aufzuholen. Weitere Studien sind wünschenswert, die Aussagen über Langzeitverläufe zulassen. Verf.-Referat

Abstract

Children with congenital heart disease show substantial deficiencies in motor control, coordinative abilities and social behaviour which are determined by both physical and psychological factors. Special cardiac rehabilitation programmes for children have been shown to be useful to improve motor control, coordinative abilities and fitness levels. The present study investigated whether children with congenital heart disease - exercising on a regular basis - will additionally benefit from 3-month swim training program. Before training, a bicycle performance test and an ECG-swimming-telemetry were performed in order to determine individual performance and potential arrhythmic effects of swimming exercise, respectively. For determination of basic motor skills and of psychosocial behaviour the motion-coordination test for children by Schilling and the Marburger Verhaltensliste by Ehlers were used. For description of the technical abilities a self-designed technique-score was used. During the pre-tests and swim training, no relevant clinical symptoms or cardiac arrhythmias were detected. The social behaviour of the participants showed a significant trend towards stabilisation of personality. The motoric and coordinative abilities demonstrated a substantial and significant improvement. These results demonstrate that swimming may be a useful alternative discipline in exercise rehabilitation programms for children with corrected congenital heart disease which may further help to improve social development and motor-coordinative abilities. Verf.-Referat