Abstract

Innerhalb der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) wurde der aus dem "Bosman-Urteil" resultierende Entschluss, die Liga für alle Ausländer zu öffnen, mittlerweile als Fehler erkannt, auch weil der Eishockey-Fan nicht mehr in der Lage war, sich mit seiner Mannschaft zu identifizieren. So werden die ausländischen Spielerlizenzen von derzeit 16 auf 14 in der nächsten und 12 in der übernächsten Saison verringert. Hier-durch wird der deutsche Spieler wieder erkannt und der junge Spieler in der Spielpraxis eingesetzt. Da sich viele kleinere Vereine nach dem "Bosman-Urteil" aus finanziellen Gründen nicht mehr in der Lage sahen, die Nachwuchsförderung dauerhaft wie gehabt zu erbringen (so fielen Einnahmen aus Ausbildungsentschädigungen bei Spielertransfers quasi über Nacht fort), sieht das neu in die Spielerordnung auf-genommene Nachwuchs-Förderungskonzept einen finanziellen Beitrag in einen Solidartopf vor. Für jeden Spielertransfer wird ein Betrag vom aufnehmenden Verein je nach Ligazugehörigkeit gezahlt, der treuhänderisch verwaltet wird. Nach einem exakten Schlüssel wird dieses Geld am Ende der Saison an die ausbildenden Vereine ausgezahlt. Wer viel und gut ausbildet, erhält viel, wer nicht oder schlecht ausbildet, zahlt viel. Dies bedeutet einen Anreiz zur Jugendförderung und hilft finanzschwachen Vereinen. Weitere Maßnahmen der Nachwuchsförderung sind: 1. die Gründung einer eigenen Nachwuchsliga, 2. die Schaffung eines Stützpunktsystems, 3. die intensivere Ausbildung deutscher Trainer, 4. der Versuch der Einrichtung von Eishockey-Internaten in Mannheim und Freiburg. Diese Maßnahmen waren nach dem "Bosman-Urteil" zur Erhaltung der Auswahlmannschaften der DEL überfällig. Schiffer