Schulmotologie : eine Möglichkeit der Integration motopädagogischer Arbeit in ein Beratungs- und Förderzentrum

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Seidl-Jerschabek, Gabriele
Erschienen in:Mosaiksteine der Motologie
Veröffentlicht:Münster: Hofmann (Verlag), 2001, S. 311-323, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200205001582
Quelle:BISp

Abstract

Kinder erfahren sich selbst und ihre Umwelt über Bewegung, Sprache/Kommunikation und über die Wahrnehmung. Kennzeichnend für die heutige Kindheit ist, neben der Veränderung und Einengung der Bewegungs- und Sprachräume und den veränderten familiären Strukturen, vor allem der übermäßige Fernseh- und Videokonsum. So sind Kinder immer weniger in der Lage, Bewegung-, Sprach-, Wahrnehmungs- und Verhaltensmuster zu erwerben, zu festigen und zu generalisieren. Diese Versäumnisse in den elementaren Lernphasen des Wahrnehmens und Tuns verhindern den kontinuierlichen Aufbau der Grundlagen und Basisqualifikationen für die Bereiche Sprache, Motorik und Wahrnehmung. Auffälligkeiten zeigen sich meist erst bei Schuleintritt. Schule muss deshalb dem Bedürfnis nach Bewegung und Kommunikation durch Bereitstellung Bewegungs- und Sprachräume entgegenkommen, um eine nachvollziehende Aufarbeitung der Entwicklungsrückstände über eine ganzheitliche Förderung zu ermöglichen. Die Arbeitsschwerpunkte des Schulmotologen, wie es ihn in Hessen gibt, umfassen die motopädagogische Arbeit an Grundschulen, die Kooperation mit Kollegen und interdisziplinäres Arbeiten sowie motopädagogisches Arbeiten im und am Beratungs- und Förderzentrum. Die Bewegungserziehung als Handlungsraum ist in ihren Inhalten am neuen Lehrplan "Sport an der Schule für Lernhilfe" (Hessen) orientiert. Doch die Bewegungserziehung allein reicht meistens nicht aus, um versäumte Bewegung-, Wahrnehmungs- und Spracherfahrungen nachvollziehend aufzuarbeiten. Mit dem Motoraum wurde ein spezieller Raum entwickelt, der den Ansprüchen und den Entwicklungsrückständen der Kinder aufgrund der Einrichtung, Gestaltung und der Materialausstattung gerecht wird. Die Kinder haben hier die Möglichkeit ihre Defizite individuell in Einzelsequenzen oder in Kleingruppen nachvollziehend aufzuarbeiten. Perspektivisch sollte in jedem Schulamtsbezirk und in jedem Beratungs- und Förderzentrum in Hessen je ein Diplom-Motologe arbeiten. Weinke