Von der Kritik an der Motometrie zur qualitativen Motodiagnostik

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Eggert, Dietrich
Erschienen in:Mosaiksteine der Motologie
Veröffentlicht:Münster: Hofmann (Verlag), 2001, S. 39-73, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU200205001514
Quelle:BISp

Abstract

Viele Praktiker stehen der Diagnostik, und damit auch motometrischen Verfahren, kritisch gegenüber. Schon seit den siebziger Jahren gibt es Probleme mit der Diagnostik. So hat sich inzwischen die Motodiagnostik dem Wandel der Modellvorstellungen von der normativen Diagnostik und Klassifikation hin zur qualitativen Förderdiagnostik geöffnet. Die veränderten Vorstellungen über die Diagnostik hängen nicht von zufälligen Strömungen ab, sondern von systematischen Veränderungen im wissenschaftlichen Denken über die Brauchbarkeit diagnostischer Instrumente in pädagogischen Handlungsfeldern. Eine Veränderung der Sichtweise des Entstehens von Lern- und Entwicklungsprobleme von Kindern hin zu einer systemischen Betrachtung führt zwangsläufig an die Grenzen der Möglichkeiten der klassischen Testdiagnostik, die eher die Leistungen von Individuen in Bezug auf Normen elementarisiert und klassifiziert als inventarisiert und integriert. Angesichts der stattgefundenen Änderungen in den Leitvorstellungen ist etwa die Auslese von Individuen für Institutionen weniger wichtig als die Suche nach Wegen, für diese Individuen die passende individuelle Förderung zu finden. Nach Ansicht des Verf. ergeben die Inhalte und Methoden der Förderdiagnostik einen brauchbaren Rahmen für neue diagnostische Handlungsstrategien. Die Diagnostik ist ein lernbegleitender Prozess, in dem aus Vergangenheit, Gegenwart und prospektiver Zukunft des Schülers ein Optimum an Förderung überlegt werden kann. Das Motto für solch eine Diagnostik könnten sein: Gemeinsam im Team individuelle Lösungen für individuelle Probleme suchen. --wei--