Abstract

Seit Bestehen der Bundeswehr wird vergeblich nach einem wirksamen Konzept zur physischen Vorbereitung der Soldaten auf die Anforderungen des potenziellen Einsatzes gesucht. Trotz einiger positiver Ansaetze wird die koerperliche Leistungsfaehigkeit und Belastbarkeit der grossenteils wehrpflichtigen Soldaten bis in die Gegenwart hinein von Fachleuten als unzureichend angesehen. Verf. analysiert zunaechst die Maengel des Ist-Zustandes als moegliche Ursachen. Er stellt u.a. fest, dass Sport aus verschiedenen Gruenden ungeeignet zur Konditionierung von Soldaten ist, und dass die derzeit angewandten motorischen Testverfahren u.a. deshalb nicht ausreichend aussagekraeftig sind, weil entsprechende Normen zur Quantifizierung militaerisch relevanter koerperlicher Leistungsfaehigkeit fehlen. In Auswertung grossenteils internationaler Publikationen zum Thema und eigener Zweckmaessigkeitsueberlegungen entwickelt er zunaechst Normen zur allgemeinen und speziellen (militaerspezifischen) Ausdauer und testet an diesen Normen einen Jahrgang Offiziersanwaerter der gepanzerten Kampftruppen. Zwei leistungshomogene Versuchsgruppen durchlaufen anschließend ein genau vorgegebenes Programm "Allgemeine Sportausbildung" inklusive Sportspiel nach Wahl gemaess Vorgaben der Zentralen Dienstvorschrift (ZDv 3/10) bzw. "Militaerisches Konditionstraining", einem an der Panzertruppenschule in Munster entwickelten, militaerspezifischen Training, um die Wirksamkeit auf die beiden Ausdauerfaehigkeiten zu untersuchen. U.a. aus den durch die Endtests gewonnenen Erkenntnissen leitet Verf. abschliessend ein neues Konzept fuer die physische Ausbildung her, das sich an neueren trainingswissenschaftlichen Erkenntnissen orientiert und systematischer die Faehigkeiten foerdern soll, die fuer den militaerischen Bereich relevant sind. Verlagsinfo (abgeaendert)