Das Sportherz

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Kindermann, W.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:51 (2000), 9, S. 307-308, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199912408412
Quelle:BISp

Abstract des Autors

1899 stellte der finnische Arzt Henschen perkutorisch bei Skilanglaeufern eine Herzvergroesserung fest, die er als Sportherz bezeichnete. Das Sportherz ist ein harmonisch vergroessertes Herz, da alle Herzhoehlen betroffen sind. Die vermehrte Volumenbelastung durch sportliche Betaetigung fuehrt zu einer Dilatation und Hypertrophie (exzentrische Hypertrophie). Die Herzvergroesserung bedeutet Leistungsreserve und damit erhoehte Leistungsfaehigkeit, waehrend sie bei Herzpatienten einen Kompensationsmechanismus darstellt. Aufgrund einer Vielzahl von Untersuchungen an Herzen von Hochleistungssportlern besteht heute weitgehend Konsens, dass ein vergroessertes Sportherz gesund ist und einen physiologischen Anpassungsvorgang bedeutet. Fazit: - Ein vergroessertes Sportherz ist auch bei Leistungssportlern weniger haeufig als allgemein angenommen wird. Voraussetzung ist ein hoher Ausdaueranteil im Training und Wettkampf. - Die echokardiographischen Veraenderungen des linken Ventrikels sind im Vergleich zu pathologischen Zustaenden nur gering ausgepraegt, die diastolische linksventrikulaere Funktion bleibt immer normal. - Auch bei anscheinend gesunden Sportlern sollten ein enddiastolischer Durchmesser des Iinken Ventrikels >60 mm und Kammerwanddicken >13 mm differenzialdiagnostische Ueberlegungen veranlassen. - Kraftsport fuehrt normalerweise zu keinen verdickten Kammerwaenden. Eine konzentrische Hypertrophie ist pathologisch und nicht sportbedingt. Verf.-Referat