Sport, ethnicity and the reconstruction of the self : baseball in America's internment camps

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Bibliographische Detailangaben
Deutscher übersetzter Titel:Sport, Ethnizität und die Rekonstruktion des Selbst : Baseball in amerikanischen Internie-rungslagern
Autor:Mullan, Michael L.
Erschienen in:The international journal of the history of sport
Veröffentlicht:16 (1999), 1, S. 1-21, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Englisch
ISSN:0952-3367, 1743-9035
DOI:10.1080/09523369908714052
Schlagworte:
USA
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199912408295
Quelle:BISp

Abstract des BISp

Obgleich die Situation des Gefangenen als ungewoehnlicher Schauplatz fuer die Sportsoziologie erscheint, ist sie unter verschiedenen Aspekten das perfekte soziale Setting zur Untersuchung der sozialen Organisation. Nach Erving Goffman, mit dessen Theorie die Studie arbeitet, ist eine solche Situation ein 'natuerliches Experiment zu dem, was mit dem Selbst getan werden kann'. Sport gilt in diesem Theoriekomplex als Teil einer ritualisierten sozialen Stabilitaet, eine Sammlung von Praktiken und Verhaltensweisen, die in der Jugend gelernt und in den Habitus des Individuums eingeschrieben wurden, Teil eines Systems, das es dem Individuum erlaubt, sich in der Gesellschaft zu bewegen. Gegenstand der Studie sind zwei japanisch-amerikanische Internierungslager im Zweiten Weltkrieg, das Minidoka Internment Camp in Idaho/USA und das Heart Mountain Internment Camp in Wyoming. Das Gefaengnis wird mit Goffmans soziologischem Konstrukt als eine totale Institution definiert, in der das Individuum gezwungen wird, einen Großteil seines frueheren symbolischen Universums abzuwerfen. Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg hatte das japanisch-amerikanische Baseball einen hohen Organisationsgrad erreicht: Ueber 40 Teams spielten auf drei unterschiedlichen Niveaus, der Herausgeber des Japanese American Courier Sakamoto hatte 1930 eine Japanisch-Amerikanische Citizens League (JACL) in Seattle ins Leben gerufen, die besonders unter dem Blickwinkel der ethnischen Grupppenkohaesion von großer Bedeutung war. In den Internierungslagern wurde das zunaechst informelle Baseballspiel schon nach einen Jahr formalen Regeln und einer buerokratischen Organisation unterworfen. Der Sportbetrieb hatte nachweislich Einfluß auf die Rekonstruktion beschaedigter oder zerstoerter Identitaeten. Baseball als kleines Sozialsystem ist dabei in erster Linie als eine Fortfuehrung des normalen Lebens empfunden wurden. (SaSch)