Der Ideengehalt der Leipziger Turn- und Sportfeste in dokumentarischen Aussagen

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Weder, Horst
Erschienen in:Theorie und Praxis der Körperkultur
Veröffentlicht:36 (1987), 3, S. 147-151, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0563-4458, 0323-7605
Schlagworte:
DDR
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199912407656
Quelle:BISp

Abstract des BISp

Verf. zeigt, dass die Leipziger Turn- und Sportfeste vor dem 2. Weltkrieg zahlreichen Kaempfen zwischen Fortschritt und Reaktion in der buergerlichen Turnbewegung ausgesetzt waren, aber auch eine neue Qualitaet des Arbeitersports widerspiegelten. Vor der Revolution 1848/49 erlebte eine Vielzahl oertlicher und regionaler Turnfeste die Wiederbelebung des deutschen Turnwesens nach der Turnsperre, die 1842 nach 22 Jahren von allen deutschen Staaten aufgehoben wurde. Ein Verbot eines in Leipzig fuer 1847 geplanten Turnfestes durch die saechsische Regierung konnte jedoch den allgemeinen Aufschwung der deutschen Turnfeste nicht aufhalten. Die beiden ersten deutschen Turnfeste - 1860 in Coburg und 1861 in Berlin - unterstrichen die Absicht der Turnbewegung, die buergerliche Revolution zu Ende zu fuehren und fuer einen deutschen Nationalstaat einzutreten. Unter diesem Vorzeichen entstand auch der Ursprung der Leipziger Turn- und Sportfeste. Schwerpunktmaessig befasst sich Verf. mit folgenden Leipziger Turnfesten: 1. Allgemeines Deutsches Turnfest 1863; 2. Deutsches Turnfest 1913. 3. Erstes Deutsches Arbeiter- Turn- und Sportfest 1922. Nach Auffassung von Verf. kristallisierte sich nach dem 2. Weltkrieg der Ideengehalt der Nationalfeste in Leipzig auf der Grundlage der gesellschaftlichen Neuentwicklung in der DDR als untrennbare "Einheit von Frieden und Sozialismus" heraus. Leipzig wurde in den folgenden Jahrzehnten zu der Turn- und Sportfest-Stadt der DDR. Daher gilt diesem Kapitel bis Mitte der 80er Jahre ein besonderes Augenmerk. (Lemmer)