Abstract

Die Frage der Rekrutierung von Eliten ist eine der "klassischen" Fragen von Soziologie und Politikwissenschaft. Fuer die Bundesrepublik Deutschland gilt dies aber nur bis zur Mitte der sechziger Jahre. In diesem Buch wird diese Fragestellung aufgegriffen und im Vergleich zwischen den Kernstaaten Europas, Frankreich und Deutschland detailliert untersucht. Im Mittelpunkt stehen dabei nicht nur die "traditionellen" Eliten in Politik, Verwaltung und Wirtschaft, sondern erstmals auch die "Oeffentlichkeitselite" des Sports, die die internationale Elitenforschung bislang ausgeblendet hat. Praesentiert werden nationale, in die jeweilige Kultur eingebundene Formen und Muster der Elitenrekrutierung, die in so disparaten Bereichen wie dem Sport einerseits und der Politik, Verwaltung und Wirtschaft andererseits als "nationale Modelle der Elitenrekrutierung" rekonstruiert werden. Anhand dieser Modelle laesst sich nicht nur zeigen, dass sich im Sport eine spezielle Elite konstituiert, die in enger Beziehung zu den anderen Eliten derselben Gesellschaft steht, sondern auch, dass man im Spiegel der nationalen Sportelite die meisten Eigenschaften anderer gesellschaftlicher Eliten erkennen kann, obwohl die offiziell zugeschriebenen und auch ausgeuebten Funktionen grundlegend anders akzentuiert sind. Rueckentext