The sportive gaze : local vs. national identity in Austria 1945-50

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Bibliographische Detailangaben
Deutscher übersetzter Titel:Der sportive Blick : lokale vs. nationale Identität in Österreich 1945-50
Autor:Marschik, Matthias
Erschienen in:The international journal of the history of sport
Veröffentlicht:15 (1998), 3, S. 115-124, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Englisch
ISSN:0952-3367, 1743-9035
DOI:10.1080/09523369808714045
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199912404763
Quelle:BISp

Abstract

Wie gross war der Einfluss des Sports im Rahmen des Prozesses des Nationbuilding in Oesterreich nach 1945? Diese Fragestellung erfordert sowohl eine Analyse der Nachkriegssituation im Kontext der oesterreichischen Geschichte als auch eine Differenzierung zwischen lokalen und nationalen Sportereignissen und -tendenzen. Die Theorie von Anthony Smith zur Entstehung nationaler Identitaet innerhalb eines Modells der Dimensionen kann helfen, den Beitrag des Sports zu bestimmen. Der Sport kann als ein Handlungsdesign empfunden werden, in dem alle die gleichen Rechte und Pflichte haben, sowohl was die Rahmenbedingungen des Handelns als auch die Regeln der sportlichen Handlung selbst betrifft. Einen weiteren Faktor bildet das Phaenomen des Sports als Massenkultur, die unabhaengig davon in welchen Grad die Nation als kuenstliches Gebilde von oben oktroyiert wird, von unten eine Basis von Gemeinsamkeiten schafft. Dem Sport inhaeriert zudem ein oekonomischer Faktor, der nach 1945 den Beitrag zur Formation der Nation und des nationalen Selbstbewusstseins in bedeutendem Masze beeinflusst hat. Die Untersuchung einzelner Sportarten ergibt ein differenziertes Bild, was die positive Wirkung von Sportveranstaltungen betrifft. Der Sport in Oesterreich nach 1945 bleibt nicht nur eine maennliche Domaene und damit ein die Gesellschaft trennendes Moment, sondern kann einerseits Kontraste vermindern und andererseits Gegensaetze verstaerken, was insbesondere auf den regionalen Charakter der Fussballszene zurueckzufuehren ist. Die Betrachtung des Fussballspiels belegt, dass der Sport auch Tendenzen hervorruft, die dem Nationbuildingprozess entgegenlaufen. Positive Effekte konnten beim Boxsport und im Radsport beobachtet werden, zwei Sportarten, die vom nationalsozialistischen Regime gefoerdert worden waren und sich grosser oeffentlicher Beliebtheit erfreuten. Zugleich zwei Sportarten, die Mitte der fuenfziger Jahre fast voellig aus der oesterreichischen Sportkultur verschwanden, was in diesem Zusammenhang analysiert werden kann. SaSch