Abstract des Autors

Hauptziele der Studie waren, (1) den Austausch der Energie zwischen dem menschlichen Koerper sowie Reckstange und Holm am Stufenbarren zu untersuchen; (2) den Einfluss der muskulaeren Energiezufuhr auf die Ausnutzung der Elastizitaet der Reckstange und des Holms zu verdeutlichen; (3) zwei unterschiedliche Ausfuehrungstechniken der Riesenfelge vor Abgaengen am Reck und am Stufenbarren zu vergleichen. Die Untersuchung fand waehrend des Geraetefinals der Kunstturn-Weltmeisterschaften 1994 statt. Der Aufbau bestand aus zwei Videokameras (50 Hz) und zwei Kraftmessstangen (500 Hz). Ausgewertet wurden 28 Riesenfelgen vor Abgaengen am Reck (19 mit der Power-Technik und neun mit der konventionellen Technik) und 20 Riesenfelgen vor Abgaengen am Stufenbarren. Fuer die Riesenfelge vor Abgaengen am Reck und am Stufenbarren sind zwei Hauptphasen charakteristisch. In der ersten Phase fliesst Energie vom Koerper der Turner/innen zur Reckstange oder zum Holm. In dieser Phase koennen die Athleten die Elastizitaet der Reckstange oder des Holms nutzen, wenn die auf die Reckstange uebertragene Energie groesser als die Abnahme der Gesamtenergie des Koerpers ist. Ausgenutzt wird die Elastizitaet der Reckstange nur bei der Power-Technik. In der zweiten Phase kehrt die auf Reckstange oder Holm uebertragene Energie in den Koerper zurueck. In dieser Phase koennen die Athleten ihre Muskelkapazitaet nutzen, wenn die Erhoehung der Gesamtenergie des Koerpers groesser als die aus Reckstange oder Holm zurueckgegebene Energie ist. Zwischen den zwei Ausfuehrungstechniken am Reck konnten keine statistisch signifikanten (p < 0.05) Unterschiede bei der Ausnutzung der Muskelkapazitaet festgestellt werden; am Stufenbarren war der Energiegewinn am niedrigsten. Die Power-Technik kann am Stufenbarren benutzt werden, wenn der untere Holm in ueberstreckter Koerperposition ueberquert wird. Verf.-Referat