Propriozeption: eine kritische Analyse zum Stellenwert in der Sportmedizin

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Proprioception: a review of its role in sports medicine
Autor:Quante, M.; Hille, E.
Erschienen in:Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:50 (1999), 10, S. 306-310, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0344-5925, 2627-2458
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199912403492
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Propriozeption ist die bewusste und unbewusste Verarbeitung afferenter Information ueber Gelenkstellung, -bewegung und -kraft durch das Zentralnervensystem. Der Einfluss propriozeptiver Information auf die motorische Aktivitaet geschieht auf mehreren Ebenen des Zentralnervensystems. Es wird angenommen, dass diese Beeinflussung der Motorik wesentlich zum aktiven Schutz des Bewegungsapparates in Belastungssituationen beitraegt. Eine typische Belastungssituation ist sportliche Aktivitaet, angefangen bei Freizeitsportlern bis hin zum Leistungssport. Die zugrundeliegende Neurophysiologie beinhaltet die Funktion unterschiedlicher Rezeptortypen und zentralnervoeser Kernzentren in Hirnstamm, Kleinhirn, Mittelhirn und Kortex. Sie ist daher sehr komplex und in vielen Punkten noch unverstanden. Das dynamische Verhalten beteiligter muskulaerer und neuronaler Strukturen macht die Messung der propriozeptiven Leistung als Ganzes unmoeglich. In diesem Artikel wird versucht, aus zahlreichen bisher durchgefuehrten Untersuchungen gezielt die Information ueber Neurophysiologie und Testmethodik darzustellen, die sportmedizinische Relevanz erlangen kann. Es ergeben sich, abgestuft nach ihrer Wichtigkeit, zwei wesentliche Konsequenzen: 1. Die Wirksamkeit eines propriozeptiven Trainings zur Praevention und Rehabilitation von Sportverletzungen kann nur in epidemiologischen Untersuchungen gesichert werden. 2. Mechanismen propriozeptiver Funktion unter Belastungsbedingungen sollten mit geeigneten Methoden untersucht werden, um die Bedeutung der an der Signalverarbeitung beteiligten Ebenen besser verstehen zu koennen. Verf.-Referat