Klettern mit Kindern und Jugendlichen. Erfahrungen mit Projekten und Kursen in der Freizeit- und Erlebnispaedagogik

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Scholz, Michael
Erschienen in:Körpererziehung
Veröffentlicht:49 (1999), 2, S. 95-101, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0323-4916
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199909401500
Quelle:BISp

Abstract

Auf der Suche nach Risiko, Abenteuer und Bewaehrung besteht nach Ansicht von Verf. bei der Vermittlung der Bergsportart Klettern, ob im schulischen Sportunterricht oder in der Freizeit, die Chance, mit Hilfe erlebnispaedagogischer Methoden soziale, gruppendynamische und oekologische Lernprozesse bei Kindern und Jugendlichen in Gang zu setzen. Nicht die Gefaehrlichkeit der Bergsportart Klettern sollte dabei im Mittelpunkt des Interesses stehen, vielmehr sind nach Auffassung von Verf. persoenlichkeitsbildende Merkmale anzustreben, die bei der Umsetzung insbesondere kognitive, sensomotorische und affektive Dimensionen beinhalten sollten. Kinder und Jugendliche werden auf ihrer Suche nach den eigenen Grenzen ihrer Individualitaet oft z.B. von der Scheinwelt der Medien negativ beeinflusst, die Folge ist, dass ihnen damit jeder reale Bezug zur ihrer Lebenswirklichkeit genommen wird. Ausgehend von diesen Ueberlegungen sollten die erlebnispaedagogischen Potenzen des Bergsports betrachtet werden. Es wird gezeigt, dass die Vielfaeltigkeit der Sportart Klettern unterschiedliche Aktionsmoeglichkeiten bietet, die ueber das reine Bezwingen der Wand mit Seil und Haken hinausgehen. Zunaechst nimmt Verf. eine Typisierung folgender verschiedener Kletterarten vor: Bouldern, Schwierigkeitsklettern, alpines Klettern, Free-Solo-Klettern, Wettkampfklettern. Darueber hinaus wird gezeigt, mit welchen Problemen sich der Paedagoge bei der Einfuehrung der Sportart Klettern erfahrungsgemaess auseinandersetzten muss. So ist eine zu hohe "Versportlichung" zu vermeiden, das Festhalten an ethischen Anspruechen (Beruecksichtigung oekologischer Aspekte, fair zu klettern) sollte dabei zwingend als Grundlage fuer den Schulsport dienen. Verhaltensanweisungen sollen zudem das Risiko von Verletzungsgefahren verhindern helfen. Folgende Formen werden beschrieben, in denen das Klettern auf die Faehigkeiten und Fertigkeiten der Kinder und Jugendlichen abgestimmt sein sollten: Schnuppermoeglichkeiten, Kletterkurse, erlebnispaedagogische Veranstaltungen, Bergwachtsausbildung. Ein besonderes Augenmerk gilt den erzieherischen wie klettertechnischen Inhalten von Aufbaukursen. Lemmer