8. Mai 1945 - Historische Wende und Chance fuer Neubeginn. Sieg ueber den Hitlerfaschismus und Befreiung des deutschen Volkes waren auch Grundlage fuer Aufbau und Entwicklung der sozialistischen Koerperkultur in der DDR und Fortsetzung der traditionsreichen deutsch-sowjetischen Sportfreundschaft

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Erbach, Guenter
Erschienen in:Theorie und Praxis der Körperkultur
Veröffentlicht:34 (1985), 5, S. 323-328, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0563-4458, 0323-7605
Schlagworte:
DDR
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199908400884
Quelle:BISp

Abstract

Verf. zeigt, dass die deutsch-sowjetische Sportbeziehung eine lange "kampfreiche" Tradition aufweist. Revolutionaere deutsche Arbeitersportler sollen bereits im Jahre 1917 als aktive Kaempfer auf den Klassenkaempfen des "Roten Oktober" und an der "Novemberrevolution" mit dem Ziel teilgenommen haben, auch in Deutschland die Ideologie eines Arbeiter- und Bauernstaates voranzutreiben. Sie waren an der Gruendung der "Roten Sportinternationale" im Jahre 1921 in Moskau beteiligt und unterstuetzten in den Folgejahren zahlreiche deutsch-sowjetische Sportwettkaempfe. Nach Ansicht des Verf. waren die deutsch-sowjetischen Sportbeziehungen bis 1933 nicht nur sportpolitisch bedeutsam, sondern sie wirkten quasie als "Kraftquelle" fuer tausende Antifaschisten in ihrem kampf gegen Nazi-Barbarei und Krieg. Nach Ende des 2. Weltkrieges waren es zunaechst sowjetische Offiziere und Soldaten, die im Fruehjahr 1945 beim ersten Aufbau der Entwicklung einer sozialistischen Koerperkultur auf dem spaeteren Territorium der DDR halfen. Nach Gruendung der DDR im Jahre 1949 wurde nach Auffassung des Verf. eine neue "historische" Etappe hinsichtlich des Aufbaus der Grundlagen des Sozialismus nach sowjetischem Vorbild eingeleitet. So verwirklichte die "Sozialistische Einheitspartei Deutschland" (SED) in den folgenden Jahrzehnten "erfolgreich" die allgemeingueltigen Gesetze der "sozialistischen Revolution". Dies galt auch fuer die enge und "bruederliche" Zusammenarbeit mit der Sowjetunion auf dem Gebiet der Koerperkultur und dem Sport. Ziel war es, eine neue, antifaschistische, antiimperialistische und demokratische deutsche Sportbewegung entstehen zu lassen. Bereits 1950 konnten sich fuehrende Vertreter des "Deutschen Sportausschusses" waehrend einer Studienreise mit den Zielen, Aufgaben und Strukturen der sowjetischen Koerperkultur vertraut machen und als Vorbild fuer den Aufbau der Deutschen Hochschuleen fuer Koerperkultur in Leipzig nutzen. Sowjetische Lehrbuecher sowie jaehrliche Zusammenkuenfte von Vertretern der Sportleitung beider Staaten bildeten die Grundlagen der Kaderausbildung und Entwicklung einer eigenstaendigen Lehre und Forschung in der Sportwissenschaft der DDR. Im Jahre 1952 erfolgte die Gruendung des staatlichen Komitees fuer Koerperkultur und Sport. Gemeinsame Sportwettkaempfe und der Austausch von Trainingserfahrungen sollten in den folgenden Jahrzehnten das Verhaeltnis der beiden sozialistischen "Bruderstaaten" im Sinne der langjaehrigen Tradition vor allem gegen den "imperialistischen" Einfluss des "kapitalistischen" Westens festigen helfen. Lemmer